Fortbildungen - unter anderen mit

Voll-Kraft-Los oder volle Kraft los? Auch in unserem Fortbildungsprogramm wollen wir verstärkt der Frage nachgehen, inwiefern Psyche und Körper in digitalisierten, beschleunigten Zeiten herausgefordert sind.

Für den Kongress 2024 haben wir 17 Fortbildungen mit einem sehr breiten Portfolio zusammengestellt. Jede dieser Fortbildungen wird die Teilnehmenden hands-on weiterbilden mit dem Ziel, die Inhalte anschließend in der Klinik mit voller Kraft anwenden zu können.

Gut zu wissen:

  • die 17 Fortbildungen verteilen sich auf alle drei Kongresstage,
  • sie können während der Online-Registrierung oder auch nachträglich gebucht werden,
  • sie können nur in Verbindung mit einer Kongressteilnahme gebucht werden,
  • alle Fortbildungen umfassen 4 Unterrichtseinheiten,
  • die Kosten betragen zwischen 95 und 200 EUR,
  • die Mindestteilnehmerzahl beträgt sechs Personen.

Übersicht des Fortbildungsprogramms 2025

Mittwoch, 12. März 2025

Vor dem Hintergrund der Zusammenhänge zwischen Bindungs- und Beziehungstraumatisierungen und traumabedingten Schädigungen der Selbst- und Beziehungsregulation wird ein ressourcenbasiertes psychodynamisches Therapiekonzept zur Behandlung der komplexen posttraumatischen Belastungsstörung vorgesellt. Neurobiologische Befunde legen nahe, dass ein Scheitern der frühen psychobiologischen Abstimmungsprozesse direkte Auswirkungen auf die Entwicklung der für die Emotionsregulierung relevanten Hirnstrukturen hat. Zahlreiche intrapsychische und interpersonelle Regulationsmuster dienen der Kompensation der so entstandenen regulatorischen Defizite. Das in dem Seminar vorgestellte Therapiekonzept verbindet Elemente bewährter traumatherapeutischer Ansätze mit einem modernen psychodynamischen Beziehungsverständnis. Es zeigt sich, dass ein am Prinzip der Ressourcenaktivierung orientierter und auf der Basis neurobiologischer und psychodynamischer Modellvorstellungen entwickelter Therapieansatz gut geeignet ist, einen Zugang zu dieser Patientengruppe zu unterstützen. Im Einzelnen umfasst das Konzept die Bereitstellung eines für diese Patientengruppe geeigneten Beziehungsangebotes, das basale Grundbedürfnisse nach Sicherheit, Orientierung, Bindung und Selbstwertschutz und auch die Auswirkungen von Phänomenen der Übertragung und Gegenübertragung berücksichtigt. Zentrale Bestandteile des Konzeptes sind neben der Stärkung der Emotionsregulierung mittels ressourcenaktivierender Interventionen die symbolische Nachbeelterung verletzter kindlicher Persönlichkeitsanteile auf der inneren Bühne und schonende Techniken der Konfronfrontation mit traumatischen Erinnerungsfragmenten. Unter Einbezug von klinischem Fallmaterial sollen konkrete Interventionsstrategien erarbeitet werden, wobei problematischen Muster des Verhaltens und Erlebens, vor allem in ihrer Auswirkung auf die therapeutische Beziehungsgestaltung, besondere Aufmerksamkeit erfahren. Eine konsequent ressourcenorientierte psychodynamische Interventionstechnik kann in Verbindung mit beziehungsorientierten Interventionen dazu beitragen, kontraproduktive Übertragungsmuster aufzulösen und Brüche in der therapeutischen Beziehung zu reparieren.

Referent
Priv.-Doz. Dr. med. Wolfgang Wöller
Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie für Neurologie und Psychiatrie, Psychoanalytiker (DGPT, DPG), Lehranalytiker und EMDR-Supervisor, Bonn

Dauer: 4 UE
Kosten: 200 EUR
Uhrzeit: 09:00 – 12:00 Uhr
Raum: TBD

Bei einer Subgruppe adipöser Patienten (ca. 20-30%) besteht zusätzlich eine Essstörung, die sogenannte Binge-Eating Störung (BES), bei der es zu wiederkehrenden Essanfällen mit begleitendem Kontrollverlust kommt. Diese Patientengruppe leidet im Vergleich zu Menschen mit alleiniger Adipositas unter einem noch geringeren Selbstwertgefühl, einer erhöhten Psychopathologie und einer größeren Unzufriedenheit mit dem Körper. Aus diesem Grunde sind bei einer Kombination von Adipositas mit einer BES spezifische Therapiemaßnahmen, die über eine Änderung des Ess- und Bewegungsverhaltens zur Gewichtsreduktion hinausgehen, indiziert.  Die Fortbildung stellt anhand von Fallbeispielen sowohl die leitliniengerechte Behandlung der Adipositas als auch störungsspezifische Interventionen wie Techniken zur Emotionsregulation zur Reduktion der Essanfälle vor. Darüber hinaus wird auf eine Verbesserung der Körperakzeptanz eingegangen.

Referentin
Dr. Dipl.-Psych. Sandra Becker
Psychologische Psychotherapeutin (VT, Einzel- und Gruppentherapie)
Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsklinikum Tübingen

Dauer: 4 UE
Kosten: 200 EUR
Uhrzeit: 09:00 – 12:00 Uhr
Raum: TBD

Sie fragen sich, wie Familien, Peers und andere soziale Systeme die Stabilisierung eines Problems oder einer Störung orchestrieren? Sie wollen einen Einblick gewinnen, wie der kleine „Grenzverkehr“ (Arnold Retzer) zwischen Problem und Lösung in der systemischen Praxis aussieht? Sie suchen Strategien und Interventionen zur gelingenden Arbeit im Mehrpersonensetting? In diesem Workshop soll ein Einblick in die Grundprinzipien Systemischer Therapie und das Portfolio spezifischer systemischer Interventionen (bspw. systemische Fragen) gegeben werden. Diese Aspekte werden per Inputs mit gemeinsamer Reflektion eingeführt und in praktischen Exkursen anschaulich verdeutlicht. So weit wie möglich werden dabei die konkreten Anliegen der Workshopteilnehmer:innen aufgegriffen. Am Ende soll ein fundierter erster Überblick zur Systemischen Therapie entstanden sein, der idealerweise Lust auf weitere Vertiefung geweckt hat.

Referent
Priv.-Doz. Dr. med. Markus Haun
, M.Sc. Psych., M.B.A.,
Geschäftsführender Oberarzt
Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Universitätsklinikum Heidelberg

Dauer: 4 UE
Kosten: 200 EUR
Uhrzeit: 09:00 – 12:00 Uhr
Raum: TBD

Das Feld der somatoformen Störungen hat eine lange und von kontroversen Diskussionen begleitete Geschichte. Noch heute stellen betroffene Patient:innen Behandler:innen in den unterschiedlichsten Behandlungssettings vor besondere Herausforderungen. Seit Veröffentlichung des DSM-5 und mit Einführung der ICD-11 löst die Somatische Belastungsstörung nun die frühere Diagnosekategorie somatoformer Störungen ab. Wichtigste Veränderungen der diagnostischen Kriterien sind der Wegfall der medizinischen Unerklärbarkeit der Symptome und die in dem historischen Kontext der Diagnose erstmalige Einführung psychologischer Positivkriterien. Auch die Somatische Belastungsstörung wird in Klinik und Forschung kontrovers diskutiert.

Im Rahmen der Fortbildung werden die Entwicklung unterschiedlicher diagnostischen Konzepte und die Kriterien die Somatische Belastungsstörung illustriert und ein kompakter Überblick über den aktuellen Stand der Forschung zu dieser Diagnose und verwandter Konzepte vermittelt. Teilnehmer:innen werden so auf den neuesten Stand für die bevorstehende Einführung der Diagnose durch die Implementierung der ICD-11 im deutschsprachigen Raum gebracht. Die Fortbildung unterstützt zudem Teilnehmer:innen im alltäglichen Management von Patient:innen mit somatischer Belastungsstörung und liefert u.a. Antworten auf die Fragen:

  • Was verändert sich in ICD-11 im Vergleich zur ICD-10?
  • Wie kann ich die Diagnose einer Somatischen Belastungsstörung im Behandlungsalltag stellen und was tue ich bei Patient:innen mit chronischen körperlichen Erkrankungen?
  • Wie kann ich gemeinsam mit Patient:innen ein biopsychosoziales Erklärungsmodell erarbeiten und sie für eine weitere (multimodale) Behandlung motivieren?
  • Welche wirksamen Therapiemethoden gibt es und welche davon kann ich in meinen Behandlungsalltag integrieren?

Die Fortbildung richtet sich an klinisch und wissenschaftlich tätige Behandelnde in unterschiedlichen Behandlungssettings und hat zum Ziel, Hands-on Wissen für den Behandlungsalltag zu vermitteln. Eigene Fälle können eingebracht werden.

Referent*innen
Dr. rer. biol. hum. Angelika Weigel
Psychologische Psychotherapeutin, Leitende Psychologin,
Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, UKE Hamburg

Dr. rer. biol. hum. Paul Hüsing
M. Sc. Psych., Psychologischer Psychotherapeut,
Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, UKE Hamburg

Dauer: 4 UE
Kosten: 200 EUR
Uhrzeit: 09:00 – 12:00 Uhr
Raum: TBD

Dieser Workshop stellt aktuelle Entwicklungen innerhalb der Neurologie dar, welche eine Relevanz für die Psychosomatische Medizin haben. Hierbei werden folgende Themenbereiche abgedeckt:

Funktionelle Störungen in der Schlaganfallmedizin: Es werden die aktuellen Entwicklungen zu sog. Stroke Mimics in der neurologischen Erstversorgung inklusive Differentialdiagnostik mittels klinischer Tests dargelegt.

Funktionelle Störungen in der Epileptologie: Psychogene nicht – epileptische Anfälle (PNES) werden als Krankheitsentität vorgestellt sowie das sichere Erkennen und der Umgang mit Ihnen besprochen. Informationen zu Spezialambulanzen und Zugangswegen werden bereitgestellt.

Funktionelle Bewegungsstörungen: Funktionelle Bewegungsstörungen und ihre Bedeutung innerhalb der neurologischen Versorgungslandschaft werden vorgestellt. Informationen zu Spezialambulanzen und Zugangswegen werden bereitgestellt.

Funktionelle Störungen des Gleichgewichtsorgans/funktioneller Schwindel: Funktionelle Schwindelsyndrome werden vorgestellt inklusive neuer interdisziplinärer Behandlungskonzepte. Informationen zu Spezialambulanzen und Zugangswegen werden bereitgestellt.

Chronic Fatigue/Long – Covid/ME-CFS: Chronische Erschöpfungssyndrome werden zusammenfassend aus neurologischer Sicht präsentiert, wobei der interdisziplinäre Ansatz zwischen Psychosomatik und Neurologie betont wird.

  • Psychosomatische Versorgung chronisch Kranker innerhalb der Neurologie, Schwerpunkte:
    • Neuroimmunologie (MS)
    • Kopfschmerzpatienten
    • Chronische Rückenschmerzen
    • Palliativversorgung und Psychoonkologie
    • Demenzielle Erkrankungen

Referent*innen
Neuro: Prof. Dr. med. habil. Philine Senf-Beckenbach
Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Fachärztin für Neurologie
Professur für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Medical School Berlin

Kardio: Prof. Dr. med. Markus Haass
Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie,
Theresienkrankenhaus, Mannheim

Dauer: 4 UE
Kosten: 200 EUR
Uhrzeit: 09:00 – 12:00 Uhr
Raum: TBD

Oberarzt/Oberärztin einer Klinik/Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie zu werden bedeutet, sich mit einer neuen Rolle identifizieren zu müssen, auf die die bisherige Weiterbildung häufig nicht umfassend vorbereitet hat. Das Seminar möchte mit Ihnen die oberärztlichen Aufgaben und Herausforderungen jenseits der unmittelbaren Patientenversorgung erörtern und insbesondere in managementrelevante Themen einführen:

  • Oberarzt/-ärztin – eine unmögliche Aufgabe? Zu typischen oberärztlichen Rollencharakteristika und -konflikten.
  • Was bedeutet „Gesundes Führen“ im Team?
  • Welche Ressourcen braucht mein Verantwortungsbereich? Mitwirkung bei Stellenplan- und Budgetverhandlung in Zeiten der PPP-RL. (Einführung in die Systematik der PPP-RL und die Richtlinien zur Struktur- und Prozessqualität, Berechnung eines leistungsadäquaten Stellenplans).
  • Wie organisiere und dokumentiere ich die psychosomatisch-psychotherapeutische Komplexbehandlung (Steuerung von Personal und Belegung)?
  • Wie mache ich meine Station (MD-)prüfungssicher?
  • Wie beteilige ich mich an Personalauswahl, -führung und -entwicklung?
  • Wie organisiere ich die Inhalte der Weiterbildung für Ärzt*Innen in Weiterbildung und andere Berufsgruppen?
  • Spezielle Versorgungskompetenzen und -strukturen jenseits der Station (z.B. CL-Dienste, Organzentren, Institutsambulanz, Spezialambulanzen)
  • Don`t stay alone – wie vernetze ich mich gut?

Eine umfangreiche Agenda für 2 Doppelstunden, die aber, abhängig von Ihren Wünschen, verändert werden kann. Deshalb die Bitte: Bringen Sie viele Fragen, Ideen und Themen mit, die wir neben der Agenda diskutieren können. So lernen Sie sich kennen und bleiben (vielleicht) in Kontakt.

Referent
Dr. Gerhard Hildenbrand
ehemaliger Direktor für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie,
Klinikum Lüdenscheid

Dauer: 4 UE
Kosten: 200 EUR
Uhrzeit: 09:00 – 12:00 Uhr
Raum: TBD

Der gestörte Schlaf ist einerseits ein immer mehr zunehmendes Phänomen in unserer Leistungsgesellschaft, auch Therapeut*innen klagen im Rahmen ihrer Belastungen oft über gestörten, nicht erholsamen Schlaf. Andererseits sind Schlafstörungen häufige Symptome der meisten psychischen Erkrankungen, insbesondere bei depressiven Störungen, Angststörungen und chronischen Schmerzen.

Der Workshop wird zunächst im kurzen Überblick neurobiologische Zusammenhänge zu Schlafrhythmus, Stressbelastung und Lebensstil beleuchten. Kognitive Verhaltenstherapie für Insomnie (KVT-I) mit den Kernkomponenten Schlafrestriktionstherapie (SRT) und Reizkontrolltherapie (SCT) ist nach der Studienlage und der entsprechenden S3-Leitlinie hochwirksam. Für die meisten Patient*innen ist die Komponente der Schlafrestriktion aber sehr anspruchsvoll und verlangt hohe Motivation. Wir werden daher von psychotherapeutischer Seite oft niederschwelligere Möglichkeiten anbieten müssen. Diagnostisch und psychoedukativ geht es zunächst um einen sinnvollen Einsatz und Nutzen von Schlafprotokollen. Neben Informationen zum Schlaf, die von den Teilnehmer*innen auch direkt als Materialien für die Psychoedukation für Patient*innen verwendet werden können, wird es im Workshop um Möglichkeiten der Verarbeitung von Tageserlebnissen und die Gestaltung eines Tagesabschlusses (Tagebuch „Gutes Leben“) gehen. Wir werden körperliche Bewegungen, Übungen für die Bettkante, Entspannung, Schlaflieder und imaginative Ansätze anschauen und schließlich auch die Rolle von Schlafmitteln diskutieren.

Referent
Dr. med. Dipl.-Psych. Claus Derra
Arzt für Psychosomatik und Psychiatrie, spezielle Schmerztherapie, Sozialmedizin,
Praxis in Berlin Weißensee, Rossinistraße 8

Dauer: 4 UE
Kosten: 200 EUR
Uhrzeit: 09:00 – 12:00 Uhr
Raum: TBD

Psychosomatische Erkrankungen beginnen nicht erst im Erwachsenenalter, im Gegenteil: die Hälfte aller psychischen Erkrankungen tritt bereits vor dem 15. Lebensjahr auf. Mit Blick auf die Lebenszeitprävalenz sind im Alter von 14 Jahren bereits 50% und im Alter von 24 Jahren 75% aller psychischen Erkrankungen manifest. Durch den signifikanten Fortschritt medizinischer Anwendungen und Technologien erreichen seit den 2000er Jahren rund 90% der Kinder und Jugendlichen mit chronischer Erkrankung (z.B. Diabetes mellitus Typ 1, rheumatische Erkrankungen, cystische Fibrose) das Erwachsenenalter, wobei damit einhergehende psychische Komorbiditäten und Störungen der Krankheitsverarbeitung nicht vernachlässigt werden dürfen. Daraus folgt, dass frühe Präventionen und Interventionen dringend notwendig sind, um die Entstehung und Chronifizierung psychischer und psychosomatischer Erkrankungen zu verhindern.

Im Fachgebiet der Psychosomatischen Medizin und Psychotherapie können Patientinnen und Patienten über alle Altersgrenzen hinweg behandelt werden, auch unter 18-Jährige. Um jedoch den Besonderheiten in der Behandlung dieser Patientengruppe gerecht zu werden, bedarf es einer spezifischen Expertise, die nicht immer im Rahmen der Facharztweiterbildung gelehrt wird. In dem Seminar werden daher entsprechende grundlegende Aspekte psychosomatischer Behandlung in der Kinder-, Jugend- und Familienpsychosomatik vermittelt. Ein Schwerpunkt wird gesetzt auf die Phase der Transition vom Jugendlichen zum jungen Erwachsenen, da Adoleszente eine Reihe biologischer, psychischer und psychosozialer Veränderungen durchlaufen, die im Sinne einer Schwellensituationen mit der Entwicklung psychischer Symptome und Erkrankungen einhergehen können.

Referent
Dr. med. Björn Nolting
Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Psychoanalytiker (DPV / IPA), suchtmedizinische Grundversorgung, fachliche Befähigung Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie, Psychoonkologie (DKG),
Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Klinikum Esslingen

Dauer: 4 UE
Kosten: 200 EUR
Uhrzeit: 09:00 – 12:00 Uhr
Raum: TBD

Wir laden Sie herzlich zu unserem Workshop „Einführung in die Psychoonkologie“ im Rahmen des Deutschen Psychosomatik-Kongresses ein. In diesem Workshop erfahren Sie, wie psychische und emotionale Aspekte das Leben von Krebspatienten und deren Angehörigen beeinflussen können. Ziel des Workshops ist es, eine Einführung in die psychoonkologische Arbeit zu vermitteln und den Teilnehmern praktische Strategien zur Unterstützung von Patienten und Angehörigen an die Hand zu geben. Wir werden die häufigsten emotionalen Reaktionen beleuchten, die nach einer Krebsdiagnose auftreten können, sowie Bewältigungsmechanismen und Resilienz fördern. Zudem bieten wir einen Überblick über verschiedene therapeutische Ansätze und Interventionen, die in der psychoonkologischen Arbeit eingesetzt werden können. In den vergangenen Jahren hat es verschiedene Entwicklungen im Bereich der digitalen Medizin (digitale Gesundheitsanwendungen und Gesundheitsapps) gegeben, die im Rahmen des Workshops ebenfalls kritisch diskutiert werden vor dem Hintergrund der möglichen Einbettung in die eigene klinische Arbeit. Teilnehmende haben Sie die Möglichkeit, Ihre eigenen Erfahrungen und Fälle einzubringen und im Rahmen der Veranstaltung zu diskutieren. Dieser Workshop richtet sich an alle Fachkräfte aus dem Gesundheitswesen sowie an Studierende, die mehr über die psychoonkologische Arbeit erfahren möchten. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

Referent
Prof. Dr. med. Imad Maatouk
Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Facharzt für Innere Medizin,
Universitätsklinikum Würzburg, Medizinische Klinik 2, Psychosomatische Medizin, Integrative Onkologie und Psychoonkologie

Dauer: 4 UE
Kosten: 200 EUR
Uhrzeit: 09:00 – 12:00 Uhr
Raum: TBD

Die Balintgruppenarbeit ist verbindlicher Bestandteil sowohl der ärztlichen Aus- und Weiterbildung, als auch der der zukünftigen psychologischen Fachpsychotherapeutinnen und -therapeuten. Als Methode zur Reflexion der professionellen Beziehung dient sie zugleich der Qualitätssicherung und Psychohygiene. Kursthemen sind u.a. methodische Grundlagen und Standards der Leitung von Balintgruppen, Gestaltungs- und Spielräume für Teilnehmende und Leitung. Ziel ist die Entwicklung eines eigenen Leitungsstils sowie die Erhöhung der Sicherheit in der Leitungsrolle. Der Kurs bietet die Möglichkeit, sich in der Leitung und Co-Leitung von Balintgruppen praktisch zu üben.

Referenten
Priv.-Doz. Dr. med. Günther Bergmann,
Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Ehemaliger 1. Vorsitzender der Deutschen Balintgesellschaft e.V.
Institut für Psychotherapie (HIP), Universitätsklinikum Heidelberg

Priv.-Doz. Dr. med. Guido Flatten, MA
Facharzt für Allgemeinmedizin und Psychotherapie, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
1. Vorsitzender der Deutschen Balintgesellschaft e. V.,
Euregio-Institut für Psychosomatik und Psychotraumatologie, Aachen

Dauer: 4 UE
Kosten: 200 EUR
Uhrzeit: 09:00 – 12:00 Uhr
Raum: TBD

Stationäre psychosomatische, psychodynamische Komplexbehandlungen sind geprägt durch unterschiedliche konzeptuelle Herangehensweisen. Der Therapiefokus spielt dabei eine wesentliche Rolle, ebenso wie die Behandlungsmethoden, die zum Einsatz kommen. In diesem Workshop wollen wir Sie vertraut machen, mit einer Verbindung zwischen dem Erarbeiten des Fokus im Behandlerteam und der Auseinandersetzung des Patienten mit seinen persönlichen Fragen und Zielen in der Skulpturarbeit.

  • Der Fokus ist die Beschreibung der zentralen, hinter der aktuellen Symptomatik des Patienten liegenden, unbewußten motivationalen Konfliktmuster, unter Berücksichtigung präsdisponierender struktureller Defizite und einer möglicherweise dysfunktionalen Beziehungsgestaltung (lt. OPD Manual).
  • Die Skulpturarbeit hat ihre Wurzeln im Psychodrama, ebenso wie in der systemischen Therapie von V. Satir. Wir haben diese Methode konzeptionell für eine psychodynamische stationäre Behandlung modifiziert und über Jahre die Wirksamkeit beobachtet.

Bevor wir die Teilnehmer im Workshop dazu einladen, auf der Grundlage von Fallbeispielen die Skulpturarbeit experimentell kennenzulernen, wird zunächst in Impulsvorträgen die Bedeutung des Therapiefokus in einem multimodalen Team sowie die konzeptionelle Einbettung der Skulpturarbeit dargestellt und diskutiert.

Referent*innen
Dr. med. Sabine Hauptmann
Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Ltd. Oberärztin, Leitung der Stationseinheit C und D, Multimodale Schmerztherapie,
Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsklinikum Gießen

Markus Schreiber
Dipl. Musik- und Körpertherapeut,
Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsklinikum Gießen

Dauer: 4 UE
Kosten: 200 EUR
Uhrzeit: 09:00 – 12:00 Uhr
Raum: TBD

Donnerstag, 13. März 2025

Die Therapie der Anorexia nervosa ist schwierig, da die Patient*innen sich durch die Behandlung in ihrer Autonomie bedroht fühlen, ein ausgeprägtes Vermeidungsverhalten und eine starke Bindung an die Symptomatik aufweisen. Hinzu kommen die mit dem Untergewicht verbundenen gravierenden gesundheitlichen Folgen. Der Workshop adressiert die somatischen Herausforderungen. Anhand klinischer Praxisbeispiele kann auch auf eigene Fragestellungen eingegangen werden.

Referent*innen
Prof. Dr. med. Hans-Christoph Friederich
Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Facharzt für Innere Medizin,
Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Universitätsklinikum Heidelberg

Dr. med. Petra Wagenlechner
Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Fachärztin für Innere Medizin,
Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Universitätsklinikum Heidelberg

Dauer: 4 UE
Kosten: 200 EUR
Uhrzeit: 08:45 – 11:45 Uhr
Raum: TBD

Vor 20 Jahren galt das Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) noch als reine Kinderkrankheit. Erst im April 2011 wurde in Deutschland das erste Präparat zu Behandlung von Erwachsenen mit ADHS zugelassen. Bis dahin wurde die Ablehnung der Zulassung vom BfArM sinngemäß wie folgt begründet: „Da es ADHS im Erwachsenenalter nicht gibt, wird dafür auch kein Medikament benötigt.“ Es hat lange gedauert, bis sich in Studien herausgestellt hat, dass bei ca. der Hälfte der als Kind betroffenen, eine manifeste Symptomatik auch im Erwachsenenalter bestehen bleibt. Heute erlebt die Diagnose dank der sozialen Medien, insbesondere TikTok und Instagramm einen wahren Hype und die psychotherapeutischen Praxen werden geradezu „geflutet“ von Patient:innen, die anhand von Videos die „Verdachtsdiagnose adulte ADHS“ bei sich gestellt haben und nun eine fachliche Bestätigung und eine entsprechende, medikamentöse Therapie wünschen. Gleichzeitig halten sich die Mythen „ADHS ist eine Erfindung der Pharmaindustrie“ oder „ADHS wächst sich aus“ oder „ADHS Behandler sind Dealer im weißen Kittel“ und viele andere mehr recht hartnäckig. In unserem Workshop betrachten wir das Erscheinungsbild der adulten ADHS, mit Zahlen zur Epidemiologie, Überlegungen zur Pathophysiologie, erarbeiten uns Wege zur rationellen Diagnostik inkl. diffentialdiagnostischer Überlegungen und beleuchten Module einer leitliniengerechten Therapie.

Referent
Dr. med. Frank Matthias Rudolph
Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie mit Schwerpunkt Verhaltenstherapie, Diabetologie, Rehabilitationswesen
Praxis für Psychotherapie und Psychosomatik Dr. Frank Matthias Rudolph, Boppard

Dauer: 4 UE
Kosten: 200 EUR
Uhrzeit: 08:45 – 11:45 Uhr
Raum: TBA

Die von Somatiker:innen wie von Psychotherapeut:innen oftmals ungeliebten Patient:innen mit Körperbelastungstörungen erleben häufig Unverständnis und Ablehnung in medizinischen und therapeutischen Kontexten. Die Versorgung solcher Patienten ist vielfach unbefriedigend und mangelhaft. Neben einer kurzen theoretischen Einführung werden in Zusammenarbeit mit einer Schauspielpatientin, Judith Gorgass, im Seminar zusammen mit den Teilnehmenden interaktiv Interventionen geübt, um die pathognomonisch reinszenierenden Beziehungsenttäuschungen und Übertragungs-Projektionen zu erkennen und ggf. reparativ zu gestalten. Es sollen eine strukturpsychopathologisch orientierte Grundhaltung erarbeitet und psychodynamische Behandlungsmöglichkeiten entwickelt werden. Das Therapielabor bietet hier hervorragende Möglichkeiten des Ausprobierens.

Referent
Priv.-Doz. Dr. med. Joram Ronel
Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Facharzt für Innere Medizin,
Klinik Barmelweid, Schweiz

Dauer: 4 UE
Kosten: 200 EUR
Uhrzeit: 13:30 – 16:30 Uhr
Raum: TBD

Der Kurs soll einführen in die Indikationsstellung und Anleitung geben für erste Interventionen. Ziel ist es der Sexualität in der alltäglichen Praxis nicht länger auszuweichen, sondern sie in adäquater Form zu integrieren. Dabei wird es darauf ankommen offen, kompetent aber auch achtsam eine Sprache zu finden und zu vermitteln, die es erlaubt, adäquat mit dem uns alle betreffenden Thema Sexualität umzugehen.

Spezifische Vorkenntnisse sind nicht notwendig, wohl aber die Bereitschaft, sich auf neue Wege einzulassen.

Referent*innen
Dr. med. Franz Karl Hausmann
Ltd. Arzt der Fachklinik Haus Renchtal, Facharzt für Psychosomatische Medizin, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Sexualmedizin, Rehabilitationswesen
Fachklinik Haus Renchtal; Kappelrodeck

Dr. med. Ute Engelbach
Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Sexualmedizin
Universitätsklinikum Frankfurt

Dauer: 4 UE
Kosten: 200 EUR
Uhrzeit: 13:30 – 16:30 Uhr
Raum: TBD

Freitag, 14. März 2025

Leuchten, Leichtigkeit, Lebensfreude, Lieben, Lachen, Lust, Lebendigkeit – ging Ihnen das auch schon mal verloren? Psychotherapie ist zwar ernst, aber nicht nur. Wenn all die schwierigen Schicksale mal wieder unsere Lebendigkeit reduzieren, dann ist es gut Neues auszuprobieren und das Muster zu wechseln: spielerische, kreative und künstlerische Wege zu uns selbst zu finden und wieder Kraft zu gewinnen. Mit Impro-Theater, Tanzen, Singen, Körperübungen und anderem füllen wir unser Instrumentarium, das wir auch für die Arbeit mit unseren Patient:innen verwenden können. Damit wir wieder leuchten – für uns und für andere.

Bringen Sie offene Sinne, Neugier und Experimentierfreude sowie lockere, bequeme Kleidung mit.

Referentin
Dr. med. Patricia Appel
Fachärztint für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie,
Sängerin und Moderatorin,
Praxis für Psychotherapie, Coaching und Supervision, Dr. Patricia Appel, München

Dauer: 4 UE
Kosten: 200 EUR
Uhrzeit: 08:30 – 11:30 Uhr
Raum: TBD

Bei der traumafokussierten mentalisierungsbasierten Therapie (MBT-TF) handelt es sich um eine Anpassung der mentalisierungsbasierten Behandlung (MBT), die in den letzten drei Jahren speziell für Patient:innen entwickelt wurde, die an einem Bindungs- oder komplexen Trauma leiden, das möglicherweise aber nicht zwingend mit einer Borderline-Persönlichkeitspathologie einhergeht. Die Entwicklung von MBT-TF geht auf frühere Forschungen und Beobachtungen zurück, wonach mentalisierungsbasierte Interventionen durch die direkte Behandlung der Auswirkungen von Traumata erheblich verbessert werden können. MBT-TF zielt darauf ab, die nach einem Trauma auftretenden Symptome wie Hyperarousal, Hypervigilanz, Intrusionen, Flashbacks, Vermeidungsverhalten, dissoziative Erfahrungen, negative Selbst- und Fremdwahrnehmung und daraus resultierende Beziehungsschwierigkeiten zu lindern. Die MBT-TF wird als Gruppenintervention durchgeführt und erstreckt sich in der Regel über 6-12 Monate. Aus der Perspektive des Mentalisierens führt ein Trauma, insbesondere ein Bindungstrauma, zu einem Versagen bei der Verarbeitung der Auswirkungen des Traumas durch und mit anderen. Die Stress- und Bindungsverhaltenssysteme sind gestört, was die Fähigkeit zu epistemischem Vertrauen untergräbt und die Mentalisierungsfähigkeit beeinträchtigt. Diese Weiterbildung führt kurz in die Gründe für die Entwicklung der MBT-TF ein und stellt ihre  theoretischen Grundlagen und ihre klinische Strategie zur Bewältigung von Traumafolgestörungen dar. Darüber hinaus werden die Behandlungsphasen, ihre Hauptziele und ihre Interventionen beschrieben und durch klinische Vignetten ergänzt, die die besonderen Eigenschaften der MBT-TF und die häufigen klinischen Fallstricke unterstreichen.

Referent
M.D. Tobias Nolte
M.Sc. University College London, Arzt und Psychoanalytiker (IPA)
Therapeut in Mentalisierungsbasierter Therapie (MBT) Hallwick Unit, St Ann’s Hospital, UK

Dauer: 4 UE
Kosten: 200 EUR
Uhrzeit: 08:30 – 11:30 Uhr
Raum: TBD

Dieser Workshop gibt einen Überblick zum Thema Trauma und Traumafolgestörungen. Es werden theoretisch und interaktiv diagnostische und neurobiologische Grundlagen zum Verständnis traumatischen Erlebens vermittelt. Fallvignetten mit konkreter Darstellung von Behandlungsverläufen aus Kurzzeit- und Langzeittherapien werden dabei vorgestellt. Auf die psychodynamische Bedeutung von Ich-Struktur, Konfliktpathologie und Trauma wird eingegangen. Störungsbilder umfassen in den Fallvignetten die akute Belastungsreaktion, posttraumatische Belastungsstörung, Somatisierungsstörung, sowie Depression. Methodisch integriert sind Vortrag, Rollenspiel zum Verständnis peritraumatischer Dissoziation, sowie die konkrete Anwendung und Durchführung von Dissoziationsstoptechniken.

Referentin
Dr. med. Heike Gerhardt
Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie,
Praxis Heike Gerhardt, Gießen

Dauer: 4 UE
Kosten: 200 EUR
Uhrzeit: 11:45 – 14:45 Uhr
Raum: TBD

Rassismus ist als gesundheitsgefährdender Faktor gut beforscht und bekannt (The Lancet Series on Racism, Dec. 2022). Gleichzeitig wird Rassismus in unserer Gesellschaft und ihren Versorgungsinstitutionen beständig (unwillkürlich) reproduziert. Die selbsterfahrungsbasierte Auseinandersetzung mit der eigenen Positioniertheit als Behandler*in, sowie subtilen Erscheinungsformen von Rassismus als Ausgrenzungsform schafft eine grundlegende Voraussetzung für eine diskriminierungssensible, bedarfsgerechte psychosoziale Versorgung. In diesem Workshop soll ein wertschätzender Austausch- und Lernraum hergestellt werden, um rassismuskritisches Wissen und eine diskriminierungssensible Haltung zu vertiefen.

Referentin
Dr.phil. Dipl.-Psych. Birsen Kahraman
Psychologische Psychotherapeutin,
Dozentin, Supervisorin im Ausbildungsinstitut München

Dauer: 4 UE
Kosten: 200 EUR
Uhrzeit: 11:45 – 14:45 Uhr
Raum: TBD

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