Fortbildungen - unter anderen mit

Voll-Kraft-Los oder volle Kraft los? Auch in unserem Fortbildungsprogramm wollen wir verstärkt der Frage nachgehen, inwiefern Psyche und Körper in digitalisierten, beschleunigten Zeiten herausgefordert sind.

Für den Kongress 2024 haben wir 17 Fortbildungen mit einem sehr breiten Portfolio zusammengestellt. Jede dieser Fortbildungen wird die Teilnehmenden hands-on weiterbilden mit dem Ziel, die Inhalte anschließend in der Klinik mit voller Kraft anwenden zu können.

Gut zu wissen:

  • die 17 Fortbildungen verteilen sich auf alle drei Kongresstage,
  • sie können während der Online-Registrierung oder auch nachträglich gebucht werden,
  • sie können nur in Verbindung mit einer Kongressteilnahme gebucht werden,
  • alle Fortbildungen umfassen 4 Unterrichtseinheiten,
  • die Kosten betragen zwischen 95 und 200 EUR,
  • die Mindestteilnehmerzahl beträgt sechs Personen.

Übersicht des Fortbildungsprogramms 2024

Mittwoch, 13. März 2024

CALM („Managing Cancer and Living Meaningfully“) ist eine psychoonkologische Kurzzeittherapie, die sich an fortgeschritten erkrankte Tumorpatienten und ihre Angehörigen richtet. Sie wurde von Gary Rodin (Toronto) entwickelt und in Hamburg und Leipzig adaptiert und evaluiert. Der Workshop gibt eine Einführung in die Dimensionen von CALM, präsentiert Fallbeispiele und bietet erste Übungsmöglichkeiten.

Referent
Dr. phil. Dipl.-Psych. Frank Schulz-Kindermann, Psychologischer Psychotherapeut, Psychoonkologe
Zentrum für Psychosoziale Medizin
Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, UKE Hamburg

Dauer: 4 UE
Kosten: 200 EUR
Uhrzeit: 09:00 – 12:00 Uhr
Raum: Audimax (Henry-Ford-Bau)

Sie fragen sich, wie Familien, Peers und andere soziale Systeme die Stabilisierung eines Problems oder einer Störung orchestrieren? Sie wollen einen Einblick gewinnen, wie der kleine „Grenzverkehr“ (Arnold Retzer) zwischen Problem und Lösung in der systemischen Praxis aussieht? Sie suchen Strategien und Interventionen zur gelingenden Arbeit im Mehrpersonensetting? In diesem Workshop soll ein Einblick in die Grundprinzipien Systemischer Therapie und das Portfolio spezifischer systemischer Interventionen (bspw. systemische Fragen) gegeben werden. Diese Aspekte werden per Inputs mit gemeinsamer Reflektion eingeführt und in praktischen Exkursen anschaulich verdeutlicht. So weit wie möglich werden dabei die konkreten Anliegen der Workshopteilnehmer:innen aufgegriffen. Am Ende soll ein fundierter erster Überblick zur Systemischen Therapie entstanden sein, der idealerweise Lust auf weitere Vertiefung geweckt hat.

Referent
Priv.-Doz. Dr. med. Markus Haun, M.Sc.Psych., MBA (Heidelberg) 
Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Universitätsklinikum Heidelberg

Dauer: 4 UE
Kosten: 200 EUR
Uhrzeit: 09:00 – 12:00 Uhr
Raum: Gruppenraum K 3 (Henry-Ford-Bau)

Die Bewältigung einer onkologischen Erkrankung erfordert von Patient*innen (in allen Krankheitsphasen), Survivors und Angehörigen enorm viel (psychische) Flexibilität: z. B. für den Umgang mit psychischen Belastungen wie Progredienzängsten, mit Nebenwirkungen der Therapie (z. B. Fatigue und Schmerzen), mit familiären und partnerschaftlichen Veränderungen sowie mit Veränderungen des eigenen Körpers. Die Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT) bietet mit ihren sechs Kernprozessen, die die psychische Flexibilität fördern, vielfältige Ansatzpunkte für die psychoonkologische Arbeit. Mit ihren anschaulichen Metaphern und erlebnisorientierten Übungen, die Abstraktes greifbar und spürbar werden lassen, steigert die ACT Akzeptanz und Achtsamkeit, fördert die eigene Werteorientierung und wertorientiertes Verhalten und erzielt eine distanzierte Haltung gegenüber dysfunktionalen Gedanken und Gefühlen. So lernen Patient*innen und Angehörige, das zu verfolgen und zu tun, was ihnen wichtig ist, mit ihrem Schmerz und Leid.

Im Rahmen des Workshops werden die sechs Kernprozesse der ACT theoretisch eingeführt und ihr Bezug zur Psychoonkologie erläutert. Anschließend werden zu ausgewählten Kernprozessen erlebnisorientierte Übungen und Metaphern praktisch vermittelt und ausprobiert.

Referentin
Dr. phil. Dipl. Psych. Christina Sauer
, Psychologische Psychotherapeutin (VT, Einzel- und Gruppentherapie), Psychoonkologin (WPO), ACT-Trainerin
Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Universitätsklinikum Heidelberg

Dauer: 4 UE
Kosten: 200 EUR
Uhrzeit: 09:00 – 12:00 Uhr
Raum: Hörsaal A (Henry-Ford-Bau)

Die Psychoanalytisch-interaktionelle Methode (PiM) wurde ursprünglich in einem klinischen Setting entwickelt, um Menschen mit ausgeprägten strukturellen Einschränkungen, also mit deutlichen Einschränkungen in der Selbst- und Beziehungsregulation, in der Gruppe behandeln zu können. Die Methode findet seit ihrer ersten Konzeptualisierung vor 50 Jahren breite Anwendung in vielen Feldern der stationären und ambulanten Psychotherapie, Psychosomatik und Psychiatrie, in der Suchttherapie und Pädagogik, sowohl im Einzelsetting, wie in Gruppen. Die PiM unterscheidet sich von anderen Verfahren maßgeblich in der therapeutischen Haltung, in der Gestaltung der therapeutischen Beziehung und in ihrem „antwortenden Redemodus“.

Nach der Vorstellung charakteristischer Besonderheiten der Psychoanalytisch-interaktionellen Methode sollen anhand von Fallbeispielen, gerne auch von den Teilnehmer*innen, im Rollenspiel Varianten erarbeitet werden, wie sich eine therapeutische Begegnung in der interaktionellen Methode entwickeln könnte. Dabei soll erfahrbar werden, wie sich diese Art der Beziehungsarbeit im Hier und Jetzt auswirkt. Unser Ziel ist es, Sie dazu anzuregen, Elemente dieser Methode in Ihren therapeutischen Alltag zu integrieren.

Referenten
Andreas Dally
Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Facharzt für Psychosomatische Medizin
Psychoanalytiker, Gruppenlehranalytiker (AGG, D3G)
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Asklepios | Fachklinikum Tiefenbrunn

Dr. med. Ole Falck
Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Psychoanalytiker, Gruppenlehranalytiker (AGG, D3G)
Praxis Dr. med. Ole Falck Facharzt für Psychosomat. Med. und Psychotherapie, Berlin

Dauer: 4 UE
Kosten: 200 EUR
Uhrzeit: 09:00 – 12:00 Uhr
Raum: Hörsaal B (Henry-Ford-Bau)

Körperliche Aktivität dient der körperlichen und psychischen Gesundheit und wird auch bei der Behandlung psychischer Erkrankungen wegen ihrer positiven Wirkung therapeutisch eingesetzt.

Bei Menschen mit Essstörungen ist der Umgang mit Sport und Bewegung für Behandler jedoch herausfordernd und ein „zweischneidiges Schwert“: Körperliche Aktivität kann depressive Stimmungen, Anspannung und ein negatives Körpererleben günstig beeinflussen, aber auch zu einem die Erkrankung aufrechterhaltendem Symptom werden – wenn das Bewegungsverhalten zwanghaft und exzessiv, also pathologisch wird.

Diese Fortbildung soll Behandler*innen (Psychotherapeut*innen, Pflegefachpersonen, Spezialtherapeut*innen) helfen, das Bewegungsverhalten von Menschen mit Essstörungen diagnostisch einzuordnen und Strategien für die Einbeziehung von Sport und Bewegung in die Behandlung vermitteln. Ein Schwerpunkt wird auf dem Umgang mit pathologischen Bewegungsverhalten liegen. Anhand einer Übersicht über bislang entwickelte (sport-)therapeutische Ansätze und anhand von praktischen Beispielen sollen die Teilnehmenden Wissen erwerben, das ihnen hilft, bei der Arbeit mit Patient*innen fundierte Entscheidungen zu treffen und sie in die Lage versetzt, die Herausforderungen und Chancen bei der Nutzung von Sport und Bewegung in der Behandlung von Essstörungen zu meistern.

Referentin
Prof. Dr. med. Almut Zeeck
, Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsklinikum Freiburg

Dauer: 4 UE
Kosten: 200 EUR
Uhrzeit: 09:00 – 12:00 Uhr
Raum: Hörsaal C (Henry-Ford-Bau)

Bei einer Subgruppe adipöser Patienten (ca. 20-30%) besteht zusätzlich eine Essstörung, die sogenannte Binge-Eating Störung (BES), bei der es zu wiederkehrenden Essanfällen mit begleitendem Kontrollverlust kommt. Diese Patientengruppe leidet im Vergleich zu Menschen mit alleiniger Adipositas unter einem noch geringeren Selbstwertgefühl, einer erhöhten Psychopathologie und einer größeren Unzufriedenheit mit dem Körper. Aus diesem Grunde sind bei einer Kombination von Adipositas mit einer BES spezifische Therapiemaßnahmen, die über eine Änderung des Ess- und Bewegungsverhaltens zur Gewichtsreduktion hinausgehen, indiziert. Die Fortbildung stellt anhand von Fallbeispielen sowohl die leitliniengerechte Behandlung der Adipositas als auch störungsspezifische Interventionen wie Techniken zur Emotionsregulation zur Reduktion der Essanfälle vor. Darüber hinaus wird auf eine Verbesserung der Körperakzeptanz eingegangen.

Referentin
Dr. Dipl.-Psych. Sandra Becker
, Psychologische Psychotherapeutin (VT, Einzel- und Gruppentherapie)
Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsklinikum Tübingen

Dauer: 4 UE
Kosten: 200 EUR
Uhrzeit: 09:00 – 12:00 Uhr
Raum: Gruppenraum K 1 (Henry-Ford-Bau)

Mentalisierungsbasierte Einzel- (MBT) und Mentalisierungsbasierte Gruppen-Psychotherapie (MBT-G) sind evidenzbasierte Psychotherapien für die Behandlung von Patient:innen mit Borderline-Persönlichkeitsstörungen. Inzwischen ist gut belegt, dass sich MBT-G auch für die Behandlung von anderen Persönlichkeitsstörungen und für psychische und psychosomatische Störungen eignet. Dabei kann Mentalisieren in Gruppen durch den Einsatz einer mentalisierungsbasierten dynamischen Administration gefördert werden. Um die Kompetenzen von jungen Assistenzärzten und psychologischen Psychotherapeuten zu stärken, werden den Teilnehmern anhand von Videoausschnitten und Fallbeispielen sowie neueren theoretischen Überlegungen die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von psychodynamischen und mentalisierungsbasierten Interaktionstechniken bezüglich ihrer Wirksamkeit untersucht und diskutiert. Ein besonderer Fokus wird dabei auf die Vorbereitung von Patient:innen für Gruppenpsychotherapien in Form einer „mentalisierungsbasierten dynamischen Administration“ gelegt.

Schwierige Gruppenpsychotherapiesituationen können von Teilnehmern eingebracht und diskutiert werden. Dabei wird auf spezifische und allgemeine Wirkfaktoren fokussiert, um Mentalisieren von Patient:innen und Therapeut:innen gleichermaßen zu fördern.

Referent
Prof. Dr. med. Ullrich Schulz-Venrath
Facharzt für Nervenheilkunde
Psychoanalytiker (DPV/IPV), Gruppenlehranalytiker (D3G)
Privatpraxis Prof. Dr. U. Schultz-Venrath Facharzt für Psychosomat. Med. und Psychotherapie, Köln

Dauer: 4 UE
Kosten: 200 EUR
Uhrzeit: 09:00 – 12:00 Uhr
Raum: Gruppenraum K 2 (Henry-Ford-Bau)

Die Essstörung ist wie ein stiller Suizid, weil Betroffene die Lebensbedrohung nicht wahrhaben wollen. Bewusste Ignoranz trifft auch Skrupellosigkeit. Als ehemals Betroffene weiß die studierte Bewegungswissenschaftlerin Ramona Richter um die teuflische Gewalt einer Essstörung und wie das ganze Leben jener masochistischen Prämisse folgt. Strenge Reglementierungen, Verbote und Verzicht bestimmen den eintönigen Alltag, in denen Betroffene sich getrieben sehen, einem lebensfernem Soll gerecht zu werden.

Außenstehende (therapeutisch ausgebildet oder nicht) werden die Tragweite und die tiefgreifenden Auswirkungen einer Essstörung nie in Gänze greifen können – und das ist auch gut so. Theoretische und praktische Ansätze, die gelernt und vermittelt werden, sind gut und wichtig, aber die ehrliche Erfahrungskomponente fehlt dabei weiterhin.

Im Rahmen ihres Workshops möchte Ramona Richter Therapeut*innen näherbringen, wie sie einen direkten Zugang zu Betroffenen schaffen. Ein Zugang, der es ihnen wiederum ermöglicht, in Betroffenen nicht nur ein Umdenken, sondern wirkliches Umsetzen zu fördern.

Ramona Richter weiß aus eigener Erfahrung, dass nur ein gelebtes Verständnis für diese psychische Erkrankung zu einer wirklichen Veränderung verhelfen kann. Und dieses gelebte Verständnis bedingt einen emotionalen Zugang, der nie theoretisch gelernt, sondern nur aus erster Hand weitergegeben werden kann.

Referentin
Ramona Richter,
freie Journalistin
erspe Institut, Winterthur

Dauer: 4 UE
Kosten: 200 EUR
Uhrzeit: 09:00 – 12:00 Uhr
Raum: Hörsaal D (Henry-Ford-Bau)

Donnerstag, 14. März 2024

Im Workshop werden aktuelle Entwicklungen zur Klassifikation und den ätiologischen Vorstellungen bei der körperlichen Belastungsstörung und funktionellen Körperbeschwerden vorgestellt. Es wird auf die in Überarbeitung befindliche Leitlinie zu funktionellen Körperbeschwerden eingegangen und es soll die konkrete Bedeutung dieser Entwicklungen für die psychotherapeutische Praxis diskutiert werden, gerne auch anhand von Fällen der Teilnehmer:innen.

Referent
Prof. Dr. med. Peter Henningsen, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Technische Universität München

Dauer: 4 UE
Kosten: 200 EUR
Uhrzeit: 14:45 – 17:45 Uhr
Raum: Gruppenraum K 1 (Henry-Ford-Bau)

Die Anwendung von gewissen „Anteilen“ aus spezifischen psychotherapeutischen Verfahren ist im klinischen Alltag Gang und Gebe. Zur Zeit gibt es mehrere Teiletherapien auf dem psychotherapeutischen Markt und wie es scheint, lassen sie sich erfolgreich in der ambulanten und klinischen Praxis einsetzen. Ziel der Fortbildung ist es, die verschiedenen Denkmodelle (Schematherapie, Ego-State-Therapie, Seiten-Modell usw.), die sich für erfolgreiche Teiletherapien hervorgetan haben, kurz vorzustellen und die Einsatzmöglichkeiten bei der Therapie von traumaassoziierten Störungen und bei Persönlichkeitsstörungen anhand praktischer Beispiele und Übungen zu erläutern.

Referent
Dr. med. Jochen Peichl
, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie
Therapeutische Praxis, Nürnberg

Dauer: 4 UE
Kosten: 200 EUR
Uhrzeit: 14:45 – 17:45 Uhr
Raum: Filmraum 1 (Henry-Ford-Bau)

Mit Bio- und Neurofeedback den eigenen Körper und Geist trainieren – das klingt gut! Mittels einer fundierten Einführung für Patientinnen und Patienten können die beiden genannten Methoden effektiv in den klinischen Alltag integriert werden. Auf den Punkt: Neue Methoden in eine Behandlungsroutine zu implementieren ist reizvoll, aber in der Regel mit einigen Anstrengungen verbunden. Die wesentliche Frage in diesem Zusammenhang ist: Lohnt der Aufwand – was gewinnen die Patienten durch die Neuerung? Wie aktuelle Studien zeigen, ist im Fall von Bio- und Neurofeedback, neben einer Reduktion diverser Symptome, ein Anstieg der Selbstwirksamkeit zu verzeichnen. Das ist, nicht nur aus psychologischer Sicht, immer ein Gewinn!

Der Workshop geht im Detail darauf ein, wie Biofeedback-Methoden im Kern funktionieren und bei welchen Indikationen ein Einsatz sinnvoll ist. Aus der praktischen klinischen Erfahrung kann dann die Frage nach sinnvollen Trainingsprotokollen beantwortet werden. Weiterhin ist in vielen Fällen auch eine Anschlussbehandlung nach einem Aufenthalt in der Klinik sinnvoll. Wie sich das in Form von ambulanter Behandlung und auch in einem eigenverantwortlichen, supervisierten Training im heimischen Umfeld realisieren lässt, ist ebenfalls Gegenstand des Workshops.

Referent
Dr. phil. Axel Kowalski
, Diplompsychologe
Neurofit | Praxis, Hagen

Dauer: 4 UE
Kosten: 200 EUR
Uhrzeit: 14:45 – 17:45 Uhr
Raum: Gruppenraum K 2 (Henry-Ford-Bau)

Der Kurs soll einführen in die Indikationsstellung und Anleitung geben für erste
Interventionen. Ziel ist es der Sexualität in der alltäglichen Praxis nicht länger
auszuweichen, sondern sie in adäquater Form zu integrieren.
Dabei wird es darauf ankommen offen, kompetent, aber auch achtsam eine
Sprache zu finden und zu vermitteln, die es erlaubt, adäquat mit dem uns alle
betreffenden Thema Sexualität umzugehen.
Spezifische Vorkenntnisse sind nicht notwendig, wohl aber die Bereitschaft, sich
auf neue Wege einzulassen.

Referent*innen
Dr. med. Franz Hausmann
, Ltd. Arzt der Fachklinik Haus Renchtal, Facharzt für Psychosomatische Medizin, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Sexualmedizin, Rehabilitationswesen
Fachklinik Haus Renchtal

Dr. med. Ute Engelbach
, Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Sexualmedizin
Universitätsklinikum Frankfurt

Dauer: 4 UE
Kosten: 200 EUR
Uhrzeit: 14:45 – 17:45 Uhr
Raum: Raum Köhler (Harnack-Haus)

Mittlerweile gibt es zahlreiche digitale Behandlungsangebote für Menschen mit psychischen und psychosomatischen Erkrankungen. So können beispielsweise seit mehreren Jahren Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGAs oder „Apps auf Rezept“) von Ärzt:innen und Psychotherapeut:innen verordnet werden und dann insbesondere als Selbstmanagement Interventionen niedrigschwellig Patient:innen mit psychischen Erkrankungen eine erste Behandlungsmöglichkeit bieten oder begleitend zu regelhaft durchgeführten Psychotherapien eingesetzt werden. Allerdings werden diese bislang nur bei ca. 1 % der Menschen mit psychischen Erkrankungen tatsächlich verordnet und das obwohl es bei der Versorgung psychisch kranker Menschen große Versorgungslücken gibt.

In der Fortbildung sollen die Möglichkeiten von digitale Behandlungsangeboten im Allgemeinen sowie deren Evidenzgrundlage vorgestellt werden. Darüber hinaus werden Möglichkeiten der Einbindung in die psychotherapeutische Behandlung vorgestellt, sowie Vor- und Nachteile für den psychotherapeutischen Prozess erläutert und an Hand praktischer Beispiele und Erfahrungen diskutiert.

Referent
Priv.-Doz. Dr. biol. hom. et med. habil. Rüdiger Zwerenz, Diplom-Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut (TP), Psychoonkologe (WPO)
Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsmedizin Mainz

Dauer: 4 UE
Kosten: 200 EUR
Uhrzeit: 14:45 – 17:45 Uhr
Raum: Raum Mozart (Harnack-Haus)

Neu in der psychosomatischen Medizin und alles ist noch ein bisschen überwältigend? Kriseninterventionen im multimodalen Team? Was macht da eigentlich Sinn? Welche Rolle haben Sie als Ärzt*in / Therapeut*in / Pflegende im Team, wo können Sie anknüpfen? Sie hätten Lust, noch einmal ganz konkrete Fragen stellen zu dürfen und anhand praktischer Beispiele, anhand von Rollenspielen und Tricks & Kniffen noch einmal fit für die psychosomatisch-therapeutische Arbeit gemacht zu werden? Dann ist dieser Workshop genau das Richtige für Sie. Üben Sie in einer Gruppe Gleichgesinnter und gehen Sie anschließend mit viel praktischem Handwerkszeug zurück in Ihren klinischen Alltag!

Referent*innen:
Dr. med. Anita Robitzsch,
Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universität Duisburg-Essen

Lena Seibel, 
Stationsleitung Universitätsklinikum Heidelberg

Yvonne Ortmeier,
Vorsitzende Verband Psychosomatisch Pflegender e. V., Haunetal

Dauer: 4 UE
Kosten: 95 EUR
Uhrzeit: 14:45 – 17:45 Uhr
Raum: Gruppenraum K 3 (Henry-Ford-Bau)

Freitag, 15. März 2024

Die therapeutische Essbegleitung von Patient:innen, die an einer Essstörung leiden, stellt einen etablierten und integralen Bestandteil in der Behandlung im multimodalen psychosomatisch-psychotherapeutischen Setting dar. Trotzdem bleibt strukturierte und therapeutische Essbegleitung eine Herausforderung, nicht nur für Pflegende sondern auch für Therapeut:innen, wenngleich mit erfolgreicher Essbegleitung viele therapeutische Felder eröffnet und erfolgreich „am Kern des Problems“ bearbeitet werden können. Nehmen Sie in diesem Workshop noch einmal detaillierte Informationen zum Hintergrund der Essbegleitung sowie zur Durchführung und relevante Regeln für eine erfolgreiche Esssbegeleitung mit. Anhand von praktischen Übungen, Rollenspielen und der Hands-on-Erprobung alltäglicher Herausforderungen lernen Sie wichtige Tipps und Tricks, die Sie direkt im klinischen Alltag erproben können.

Referentin:
Martina Bachhuber
Cotherapeutin Schön Klinik Roseneck, Prien

Dauer: 4 UE
Kosten: 95 EUR
Uhrzeit: 10:15 – 13:15 Uhr
Raum: Raum Mozart (Harnack-Haus)

Uns beschäftigt seit einiger Zeit das – irgendwie auch faszinierende – Krankheitsbild des Post-COVID-Syndroms (PCS): in der Medizin auf diagnostischer, therapeutischer und inzwischen auch auf gutachtlicher Ebene. Gutachten werden für Betroffene erstellt, wenn deren Leistungsfähigkeit so eingeschränkt ist, dass diese mit der Aufnahme oder Fortführung der beruflichen Tätigkeit nicht oder nicht mehr ausreichend vereinbar ist. Dies nennt man Gutachten mit sogenannter finaler Fragestellung. Sie erfassen die Beeinträchtigung durch die Beschwerden zum Gutachtenzeitpunkt.

Hinzu kommen kausale Fragestellungen: Viele im Gesundheitswesen tätige Menschen haben sich am Arbeitsplatz mit dem SARS-CoV-2-Virus angesteckt. Die im Berufskontext nachgewiesene Infektion ist als Berufskrankheit oder Arbeitsunfall anerkannt. Berufsgenossenschaften und Unfallkassen prüfen im Intervall anhaltende Beeinträchtigungen und anerkennen ggf. durch Rentenzahlung eine Minderung der Erwerbstätigkeit (MdE) durch die Infektionsfolgen.

Beim PCS besteht – wie „üblich“ in unserem Fachbereich – die besondere Herausforderung, dass es keine objektiven Befunde wie Labor oder Bildgebung gibt. Häufig werden im klinischen Kontext Diagnosen aufgrund geschilderter Beschwerden oder aufgrund von Selbstaussagen in Fragebögen gestellt, die meist nicht überprüft werden. Dies ist in der Begutachtung nicht ausreichend! Es ist auf eine klare Trennung von Beschwerden und Befunden zu achten. Auch sind die beklagten Einschränkungen durch die Beschwerden von den tatsächlich vorliegenden, d. h. zu erfassenden Einschränkungen zu unterscheiden.

Um ein annähernd objektives Bild zu bekommen, ist es notwendig, bei der Begutachtung verschiedene Ebenen zu berücksichtigen. Das sind die Anamneseerhebung, die körperlichen Untersuchungen und verschiedene Testungen auf körperlicher und psychischer Ebene. Auch eine mehrzeitige Beobachtung oder die durch verschiedene Untersucher ist ggf. sinnvoll. Die Befunderhebung erfolgt unter stetem Abgleich der vorliegenden Unterlagen mit dem Gesagten, Gehörten und Erlebten im Sinne einer sog. Konsistenzprüfung. Die Beschwerdenvalidierung ist bei der Begutachtung essentiell, denn häufig werden Beschwerden und Beeinträchtigungen aus verschiedensten Gründen nicht authentisch geschildert. Krankheitsüberzeugungen, Zielkonflikte u. a. können unbewusst bis bewusst zu Verzerrungen in der Präsentation von Symptomen und Einschränkungen führen.

Als Gutachter übernehmen wir mit unserer Einschätzung eine besondere Verantwortung: Im Sinne der Solidargemeinschaft zu handeln, was eine neutrale Haltung und Fachkompetenz voraussetzt.

Die Fortbildung gibt eine Einführung in den Ablauf einer Begutachtung und richtet sich sowohl an Interessenten, die sich mit diesem spannenden Bereich der Medizin auseinandersetzen wollen, als auch an Assistenten, die sich im Rahmen ihrer Weiterbildung mit der Begutachtung vertraut machen möchten oder sich in einer gründlichen Diagnostik schulen möchten.

Referentin
Dr. med. Beate Gruner
, Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Fachärztin für Innere Medizin
Praxis Dr. med. Beate Gruner Fachärztin f. Psychosomat. Med. und Psychotherapie, Weimar

Dauer: 4 UE
Kosten: 200 EUR
Uhrzeit: 10:15 – 13:15 Uhr
Raum: Hörsaal 103 (Wirtschaftwissenschaften)

Das Balintgruppenmodell ist ein langjährig bewährtes Modell der Gruppenarbeit zum Verständnis der „Arzt-Patient-Beziehung“, wie es M. Balint genannt.  Es ist ein Modell, welches neben der allgemeinen ärztlichen Praxis auch einem vertiefenden Verständnis der Beziehung im psychotherapeutischen Prozess dient. Erfahrungen in der Balintgruppenarbeit werden neben den Psych-Fächern auch gefordert für die psychosomatische Grundversorgung und für die Weiterbildung in ausgewählten somatischen Fachgebieten.

Die Ausbildung in Balintgruppenleitung vermittelt besondere Kompetenzen in der Methodik und Gestaltung von Balint-typischen Gruppenprozessen.
Das Balintgruppenseminar soll Anfängern die Möglichkeit geben die Balintgruppenarbeit und spezifische Leitungsanforderungen kennenzulernen.

Für die Weiterbildung zum Balintgruppenleiter / zur Balintgruppenleiterin kann es angerechnet werden.
Es ist ausdrücklich auch für Psycholog*innen zum Kennenlernen dieser effizienten Arbeit geeignet, da in der zukünftigen Ausbildung von psychologischen Fachpsychotherapeuten auch Balintgruppen als Teil der Supervision anerkannt werden können.

Referenten
Priv.-Doz. Dr. med. Günther Bergmann,
Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Ehemaliger 1. Vorsitzender der Deutschen Balintgesellschaft e.V.
Institut für Psychotherapie (HIP), Universitätsklinikum Heidelberg

Priv.-Doz. Dr. med. Guido Flatten, MA
Facharzt für Allgemeinmedizin und Psychotherapie, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
1. Vorsitzender der Deutschen Balintgesellschaft e. V.
Praxis PD Dr. med. Guido Flatten Facharzt für Psychosomat. Med. und Psychotherapie, Aachen

Dauer: 4 UE
Kosten: 200 EUR
Uhrzeit: 10:15 – 13:15 Uhr
Raum: Filmraum 1 (Henry-Ford-Bau)

Der diesjährige Kongress im Medienecho

Taschenprogramm zum Kongress hier als pdf-Datei.

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