The theme of the upcoming congress presents an exciting opportunity to explore the evolving landscape of psychosomatic medicine. I am particularly looking forward to seeing how technology is shaping both research and therapy – especially in areas like AI-driven diagnostics and digitalisation in treatment approaches. The intersection of technology and therapy is something that fascinates me, as it has the potential to enhance patient care while offering new ways to understand and treat psychosomatic conditions.
One topic I am eager to learn more about is epistemic trust. Since this concept is new to me, I am curious about how trust in knowledge sources influences therapeutic relationships and treatment outcomes. Additionally, the Congress will feature insights from both Japanese and German perspectives on psychosomatic medicine, which I believe will provide a valuable cross-cultural view of patient care and research.
With sessions on fatigue, COVID-related findings, and AI applications in therapy, I expect to gain a broader understanding of current challenges and advancements in the field. The increasing use of technology in diagnosis, in particular, is something I see as a major step forward. The ability to integrate data-driven insights into psychosomatic care could lead to more precise and personalised treatment strategies.
My motivation for the field of psychosomatic medicine has always been the intricate connection between mind and body. I hope this Congress will deepen my understanding and passion, offering new perspectives on how digital innovations and traditional approaches can work together to improve patient outcomes. I look forward to hearing engaging discussions on the panels and Symposium, gaining new knowledge, and discovering how the field is adapting to modern challenges—perhaps even finding inspiration for my own future contributions.
Dass psychosomatische Medizin nicht nur an der Schnittstelle von Körper und Seele, sondern auch im gesellschaftlichen Kontext relevant ist, wurde auf dem diesjährigen DKPM-Kongress 2025 einmal mehr eindrucksvoll sichtbar. Unter dem Motto „Beziehungen in der Krise – Aufbrüche“ wurden zentrale Themen wie interpersonelle Konflikte, Einsamkeit und die Rolle sozialer Medien intensiv beleuchtet.
Dank des Stipendiums, das mir die Teilnahme ermöglichte, konnte ich den Kongress in seiner ganzen Bandbreite erleben – und es hat sich mehr als gelohnt! Jeder Zeitslot bot spannende Inhalte, sodass die Entscheidung zwischen den vielen Vorträgen oft schwerfiel. Besonders beeindruckt hat mich der Vortrag von J. Degen, der mit lebendiger Rhetorik und präziser Analyse aufzeigte, wie sich Krisen in Beziehungen psychodynamisch entfalten und welche therapeutischen Strategien helfen können.
Ein weiterer großer Gewinn des Kongresses war für mich die Vernetzung. Die Treffen der Perspektive Psychosomatik boten eine perfekte Gelegenheit, sich mit anderen Nachwuchswissenschaftlerinnen und Fachleuten auszutauschen. In den Gesprächen entstanden nicht nur wertvolle neue Kontakte, sondern auch inspirierende Diskussionen über zukünftige Forschungsansätze.
Mein Fazit: Der Kongress 2025 war eine absolute Bereicherung – fachlich wie persönlich. Dank des Stipendiums konnte ich tief in die Themen eintauchen, spannende Menschen kennenlernen und meinen Horizont erweitern. Nächstes Jahr wäre ich gerne wieder dabei!
Franziska Marie Patzner
In diesem Beitrag möchte ich meine Erfahrungen auf dem diesjährigen Deutschen Psychosomatik-Kongress teilen. Ich bin 24 Jahre alt, studiere im fünften Jahr Humanmedizin an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und hatte das große Glück, als Stipendiatin an diesem inspirierenden Kongress teilnehmen zu dürfen.
Die Verbindung zwischen Psyche und somatischer Medizin hat mich schon seit Beginn meines Studiums fasziniert, weshalb ich meine medizinische Doktorarbeit im Rahmen des Projekts PsyPan schreibe. Abseits meiner universitären Ausbildung und meines Forschungsprojekts hatte ich bisher jedoch kaum direkte Berührungspunkte mit der Psychosomatischen Medizin. Umso gespannter war ich darauf, Eindrücke von erfahrenen Expert*innen zu gewinnen und Einblicke in verschiedene Forschungsthemen, Konzepte und Krankheitsbilder zu erhalten.
Das diesjährige Motto „Beziehung in der Krise – Aufbrüche!“ erschien mir anfangs recht abstrakt. Ohne konkrete Erwartungen betrat ich also den Kongress – doch schnell wurde mir bewusst, wie aktuell und tiefgreifend dieses Thema ist.
Bereits die Auftaktveranstaltung mit Prof. Dr. Hartmut Rosa über Resonanz und Beziehungsgestaltung in krisenhaften Zeiten empfand ich als sehr inspirierend. Besonders bewegt hat mich sein Gedanke zur Einsamkeit: Man kann sich unter vielen Menschen einsam fühlen, während man alleine in der Stille der Natur tief verbunden ist. Ich musste an diese Worte denken, als ich an dem Abend in der überfüllten Berliner U-Bahn saß – umgeben von vielen Menschen und dennoch einsam. Ganz anders hingegen fühle ich mich, wenn ich allein im Wald bin – dort empfinde ich tiefe Verbundenheit mit der Natur und den Tieren.
Ebenso bereichernd waren die Vorträge zur aktuellen psychotherapeutischen Versorgung, die mir wertvolle Impulse für meine eigene Forschung gaben. Besonders spannend war es, Forschende persönlich kennenzulernen, deren Arbeiten ich bereits intensiv für meine Doktorarbeit gelesen hatte – darunter die aktuelle Meta-Analyse von Seuling et al. zur therapeutischen Allianz im Video- und Präsenzsetting. Ein weiteres Highlight war der Vortrag von Dr. Johanna Degen über parasoziale Interaktionen. Dieses Konzept hatte ich zuvor kaum beachtet, doch durch ihre Präsentation bekam es für mich eine ganz neue Relevanz.
Dank der Initiative Perspektive Psychosomatik wurden wir Stipendiat*innen durch den Kongress begleitet und erhielten Einblicke in spannende Diskussionsrunden. Besonders in Erinnerung geblieben, sind mir die Worte von Dr. Pirmorady, Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Ihre Ratschläge an uns: Seid authentisch in der in der Arbeit mit Patient*innen, engagiert euch für Veränderung und bewahrt euch dabei einen gesunden Pragmatismus. Diese Worte haben mir Hoffnung gegeben, auch in Krisenzeiten eine gute Medizin gestalten zu können.
All die inspirierenden Vorträge und Gespräche hier zu erwähnen, würde den Rahmen des Blogbeitrages sprengen, doch eines steht fest: Das Kongressmotto wurde in jeder Hinsicht lebendig. Ich habe vielseitige Perspektiven auf das Thema „Beziehung“ gewonnen, inspirierende Menschen kennengelernt und mich intensiv mit anderen Stipendiat*innen ausgetauscht. Mein besonderer Dank gilt allen, die diesen Kongress möglich gemacht und den Austausch bereichert haben. Die Psychosomatische Medizin hat mir einmal mehr gezeigt, dass sie nicht nur wichtig, sondern ein essenzieller Bestandteil unseres Gesundheitssystems ist.
Ich bin ohne konkrete Erwartungen gekommen und verlasse den Kongress mit einem erweiterten Verständnis von „Beziehung und Aufbruch in der Krise“ sowie zahlreichen neuen Denkanstößen, die ich in meinen Alltag integrieren möchte. Ich freue mich auf viele weitere bereichernde Begegnungen, inspirierende Gespräche und eine hoffnungsvolle Zukunftsperspektive.
Jolina Holzhaus
Inhalt umschaltenDieses Jahr hatte ich die besondere Gelegenheit, erstmals am Deutschen Kongress für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie teilzunehmen – und hoffentlich wird es nicht das letzte Mal gewesen sein! Als Medizinstudentin und Doktorandin durfte ich mein Promotionsprojekt vorstellen, was für mich eine unglaublich wertvolle Erfahrung war.
Das Leitthema des Kongresses lautete in diesem Jahr: „Beziehungen in der Krise – Aufbrüche“ und spiegelte sich in zahlreichen spannenden Vorträgen wider. Besonders beeindruckt hat mich der Abendvortrag von Dr. Johanna L. Degen zum Thema „Intimität und Beziehungen im digitalen Zeitalter“. Sie beleuchtete eindrucksvoll, wie soziale Medien unsere zwischenmenschlichen Beziehungen verändern – ein Thema, das heute wohl relevanter ist als je zuvor. Auch die State of the Art-Vorträge zu „ADHS im Erwachsenenalter“ fand ich äußerst spannend und lehrreich.
Ein persönliches Highlight war es, meine Forschung in einem Mini-Talk präsentieren zu dürfen. Es war eine tolle Gelegenheit, meine Arbeit einem Fachpublikum vorzustellen, wertvolles Feedback zu erhalten und meine Begeisterung für das Thema mit anderen zu teilen. Besonders bereichernd war zudem der Austausch mit anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern: neue Kontakte zu knüpfen, sich über inspirierende Vorträge auszutauschen und Einblicke in aktuelle Forschungsprojekte zu gewinnen.
Alles in allem war der Kongress eine wunderbare Erfahrung, für die ich sehr dankbar bin – und ich freue mich schon jetzt auf das nächste Jahr!
Beziehungen in der Krise – das Motto des diesjährigen Psychosomatik-Kongresses des DKPMs bringt zwar mit nur vier Worten sehr gut das Fach Psychosomatik auf den Punkt (eine Krise zwischen der Beziehung von Psyche und Somatik), hat sich für mich jedoch definitiv nicht bewahrheitet. Natürlich waren die Inhalte vieler Vortrage passend zu diesem Thema, jedoch stand für mich während der drei Kongresstage der zweite Teil des Mottos – Aufbrüche – viel stärker im Vordergrund.
Schon auf der Hinfahrt wurde klar: Der Kongress ist nicht nur eine Gelegenheit, Wissen zu vertiefen, sondern auch eine Plattform für neue Begegnungen. Bereits im Zug ergab sich das erste Gespräch mit einem Mitreisenden, der sich durch seine psychosomatische Literatur als Kongressteilnehmer zu erkennen gab. Spätestens bei der Begrüßungsrunde mit den anderen Studenten, die ebenfalls das Glück der Förderung durch das Stipendium hatten, wurde deutlich, wie einfach es war, ins Gespräch zu kommen – eine lockere Atmosphäre, die den Austausch auf Augenhöhe förderte.
Als Medizinstudentin im letzten Jahr, der demnächst der Aufbruch ins Berufsleben bevorsteht, war ich besonders begeistert von den vielen Vorträgen, die Themen wie Psychosomatik auf der Intensivstation, in der Onkologie oder der Diabetologie behandelten. Die Vorträge selbst und die daran anschließenden Präsentationen gaben einerseits Anlass zur Reflexion meiner eigenen im Rahmen meines Praktischen Jahres, zum anderen wertvolle Denkanstöße für das zukünftige Berufsleben!
Doch nicht nur auf einen Platz im Auditorium und Gespräche in der Pause war der Kongress für mich beschränkt. Da ich im Rahmen meiner Doktorarbeit zur Frage nach emotionalem Essverhalten bei Kindern und dem Zusammenhang mit dem elterlichen Stresserleben promoviere, ein Thema, welches gut in das diesjährige Kongressmotto passt, durfte ich selbst in die Rolle der Präsentierenden schlüpfen. Die Krise des Nervenkitzels vor dem Vortrag überwunden, war die Aufbruchsphase danach mit neuen Denkanstößen umso bereichernder!
Zurück geht es nun mit neu geknüpften Beziehungen und viel Inspiration zum Aufbruch. Und nicht zu vergessen dem Kalendereintrag für den DKPM-Kongress 2026.
Der Deutsche Psychosomatik-Kongress 2025 stand unter dem Motto „Beziehungen in der Krise – Aufbrüche!“ – ein aktuelles und spannendes Thema, das sich durch die verschiedenen Vorträge und Diskussionen zog und aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet wurde.
Der Besuch hat mir auch nochmal die essentielle Verbindung zwischen Medizin, Psychologie und Psychotherapie vor Augen geführt beziehungsweise unterstrichen. Besonders beeindruckend war, wie interdisziplinär und dynamisch der Fachbereich Psychosomatik aufgestellt ist. Es war inspirierend zu sehen, wie verschiedene Themen aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet wurden und sich anschließen mit Kolleg*innen aus anderen Disziplinen darüber auszutauschen.
Ein besonderes Highlight war für mich mein eigener Vortrag – mein erster auf einem Kongress. Die Aufregung war groß, aber es war eine unglaublich wertvolle Erfahrung. Die Möglichkeit, meine eigene Forschung zu präsentieren und mit anderen darüber zu diskutieren, hat mir noch einmal gezeigt, wie wichtig solche Veranstaltungen für die persönliche und fachliche Weiterentwicklung sind.
Neben meinem eigenen Beitrag habe ich viele spannende Vorträge besucht, die mich inhaltlich und methodisch inspiriert haben. Der interdisziplinäre Austausch mit Expert*innen aus Medizin, Psychologie und Psychotherapie hat mir neue Perspektiven eröffnet und mich darin bestärkt, diesen Weg weiterzugehen.
Auch auf persönlicher Ebene war der Kongress eine tolle Erfahrung. Ich habe neue Kontakte geknüpft und inspirierende Gespräche geführt. Die Offenheit und Neugierde der Teilnehmenden haben gezeigt, wie lebendig und zukunftsorientiert unser Fachbereich ist.
Ich freue mich schon auf den nächsten Kongress!
Beziehungen sind in der Krise – wenn nicht auf individueller Ebene, dennoch deutlich spürbar auf globaler Ebene. Das Motto des diesjährigen DKPM-Kongresses ist treffend. Insbesondere das Wort Aufbruch. Weil es Hoffnung gibt. Raum für Veränderung. Für Wachstum, für ein bedeutsames Miteinander.
Genau das habe ich auf dem diesjährigen Kongress für psychosomatische Medizin erlebt. Ein Kongress, auf dem Menschen aus unterschiedlichsten Disziplinen für drei Tage zusammenkommen – Ärzt:innen, Psychotherapeut:innen, Forschende. Menschen, die ein gemeinsames Ziel verbindet: das Verstehen des Gegenübers, das Lindern von Leid und vor allem die Bereitschaft bedeutsame Beziehungen einzugehen.
Da es sich um meinen ersten Kongressbesuch handelte, wusste ich nur theoretisch, was mich erwartet. Die Realität war bewegend, inspirierend, aufregend, überwältigend. Und auf gewisse Weise auch erleichternd. Ich habe erlebt, dass Forschende auch nur Menschen sind. Dass Wissenschaft per se keine elitäre Festung ist, sondern ein Raum, in den es sich aufzubrechen lohnt. Ein Raum, in dem ich wachsen kann.
Denkraum der Besonnenheit
Mein Kongressbesuch begann mit dem Arbeitsgruppentreffen GAPP (Geschichte, Anthropologie und Philosophie der Psychotherapie). Durch meine Tätigkeit als Werkstudentin am Klinikum Schloss Lütgenhof kannte ich die Arbeitsgruppe bereits vor dem Kongress. Nun bin ich ein Teil davon.
Was mich an dem Treffen besonders bewegte, war die spürbare Haltung gegenüber den Patient:innen: Eine tief verwurzelte Humanität, ein wertschätzendes Miteinander. Wissenschaft, die sich nicht in Zahlen und Theorien verliert, sondern die Person in den Mittelpunkt stellt. Ich erlebte inspirierende Vorträge, beschäftigte mich mit Aby Warburg und dem Denkraum der Besonnenheit. Hörte von der Philosophie der symbolischen Formen und tauchte in Hartmanns Ethik ein – eine Auseinandersetzung mit Werten, die auch meine eigene Forschung intensiv berührt.
Die Diskussionen waren tiefgehend, hinterfragend, offen. Eine Atmosphäre, in der Rationalität und Mystik nebeneinander bestehen durften, ohne dass dabei das Ziel des Verstehens verloren ging.
Von Mini-Talks und großen Erkenntnissen
Ein unerwartetes Highlight waren die Mini-Talks zum Schwerpunkt Psychometrie: Sechs Minuten pro Vortrag – sechs Minuten, um bedeutungsvolle Forschung auf den Punkt zu bringen. Wie? Ein Rätsel. Und doch funktionierte es.
Besonders spannend waren für mich die Beiträge zum Thema Selbstmitgefühl und Lebenssinn. Sowohl inhaltlich als auch methodisch sind diese Themen für meine eigene Forschung relevant und ich freue mich auf Austausch und Vernetzung. Außerdem wurde mir hier bewusst: Die Art, wie ich Wissenschaft erlebe, unterscheidet sich gar nicht so sehr von der der „Anderen“. Diese Erkenntnis gibt mir Rückenwind – und motiviert mich mein eigenes Vortrags-Zeitmanagement zu optimieren.
Das Individuum ist, was es in seiner Welt ist
Fünf Vorträge, fünf Perspektiven – und doch ein gemeinsamer Kern: die Bedeutung individueller Realitäten in der Therapie. Von frühen Objektbeziehungen, der unbewussten Bedeutung und Relevanz von Werten bis hin zum Umgang mit Widerstand in der Jugendtherapie. Den Auswirkungen von Kontrolluntersuchungen in der Psychokardiologie sowie der Auseinandersetzung mit assistiertem Suizid – die thematische Vielfalt war beeindruckend. Was blieb, war ein roter Faden: der liebevolle Blick auf das Individuum, was es in seiner Welt ist. Sein kann, sein will, sein muss. Sein darf.
Was bleibt?
Ein Gefühl des Aufbruchs. Der Kongress hat mir gezeigt, dass Krisen auch Chancen sein können. Dass Wissenschaft mehr ist als Theorie – sie ist ein lebendiger Austausch, eine stetige Bewegung.
Wir leben in einer Welt voller individueller Realitäten. Und doch sind wir verbunden – in unserem Streben nach Verstehen, nach Entwicklung, nach bedeutsamen Beziehungen.
Ich verlasse den Kongress mit dem Wissen, dass ich wiederkomme. Vielleicht nächstes Jahr, vielleicht als Vortragende – vielleicht nach erfolgreich trainiertem Zeitmanagement in einem der sechsminütigen Mini-Talks.
Aufbruch in eine neue Welt.
Im Rahmen des DGPM/DKPM-Kongresses in Berlin wurde vom 12. bis 14. März breit gefächert die psychosomatische und psychotherapeutische Forschungslage unter dem Leitthema „Beziehungen in der Krise – Aufbrüche“ veranschaulicht.
Besonders erfreulich war für mich aufgrund meiner Tätigkeit im Bereich der Essstörungen, dass dieses oft unterrepräsentierte Thema einen bedeutsamen Stellenwert im Programm erhalten hat.
Gerade bei der Anorexia Nervosa, die häufig mit sozialem Rückzug und Isolation einher geht, wurde in den Vorträgen deutlich, welche entscheidende Rolle zwischenmenschliche Beziehungen für die Aufrechterhaltung der Erkrankung spielen können. Auf der individuellen Ebene können und möchten Betroffene oft nicht mehr aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Der Rückzug aus den zwischenmenschlichen Beziehungen und das Abgrenzen zur Außenwelt trägt zur verstärkten Bindung an die Symptomatik bei und spielen somit eine zentrale Rolle in der Dynamik der Anorexie.
Fortschritte in der Versorgung von Essstörungen
Auf der gesellschaftlichen Ebene wurden jedoch auch positive Entwicklungen in der Versorgungslage aufgezeigt. Beispielsweise kann eine frühzeitige hausärztliche Behandlung dazu beitragen, die Dauer der unbehandelten Anorexie zu verkürzen. Zudem wurde die neue BZgA Klinik-Datenbank vorgestellt, die Betroffenen die Suche nach qualifizierten und tagesklinischen Essstörungsbehandlungen erleichtern und somit die Versorgung weiter verbessern soll.
Dennoch blieben kritische Fragen zu Versorgungslücken und der Einbindung von (digitalen) Beziehungsdynamiken offen. So wurde auf die erschwerte Zugänglichkeit des GLP-1-Medikaments, auch bekannt als die „Abnehmspritze“, hingewiesen oder die mangelnde Berücksichtigung der Selbstmanagement-Apps bei den Behandlungsleitlinien diskutiert.
Die digitale Welt als unterschätzter Faktor in der Therapie
Ein besonders spannender Impuls kam durch den Abendvortrag von Frau Degen, der die Frage aufwarf, ob die Entwicklungen der digitalen Welt mehr in die Therapie einfließen müssen. Denn Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass das digitale Beziehungserleben über Plattformen wie Instagram & Co. genauso wichtig sein können, wie persönliche Beziehungen in der realen Welt.
Besonders bei der Anorexie, einer Krankheit, die oft vor dem 25. Lebensjahr beginnt, muss die Rolle der digitalen Welt stärker miteinbezogen werden, da gerade die sozialen Medien stark zur Idealisierung eines dünnen Körpers beitragen.
Wie erreichen wir „Hard to Reach Patients“?
Darüber hinaus wurde die Versorgung nicht nur störungsspezifisch hinterfragt, sondern auch patientenspezifisch beleuchtet. Eine spannende Podiumsdiskussion, organisiert von den Early Career Scientists, setzte sich intensiv mit der Frage auseinander, wie unterrepräsentierte Patientengruppen mit körperlichen, sprachlichen oder sozioökonomischen Barrieren besser in die psychosomatische und psychotherapeutische Versorgung eingebunden werden können.
Fazit: Ein Aufbruch in die richtige Richtung
Der DGPM/DKPM-Kongress hat es geschafft, den Blick sowohl auf individuelle als auch gesellschaftliche Beziehungsebenen in der Behandlung psychosomatischer Störungen zu schärfen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Kongress nicht nur bestehende Herausforderungen beleuchtet, sondern auch hoffnungsvolle Perspektiven für die Zukunft aufgezeigt hat – ein echter Aufbruch in die richtige Richtung.
Ein Beitrag von MSc. Lisa Guth, Doktorandin an der Klinik für Konsiliarpsychiatrie und Psychosomatik am Universitätsspital Zürich.
Ich wurde während meines PJ-Tertials in der Psychosomatik von der betreuenden Oberärztin auf den diesjährigen Kongress in Berlin aufmerksam gemacht und habe mich mit einer weiteren PJ-Studentin zusammen angemeldet. Ich war vorher noch nie auf einem Kongress und habe mich sehr gefreut, schon als Studentin an einer solchen Veranstaltung teilnehmen zu können und durch das Stipendium und die Veranstaltungen der „Perspektive Psychosomatik“ auch explizit angesprochen und eingeladen zu sein. Das Stipendium hat mir die Teilnahme wahnsinnig erleichtert, weil ich eine weite Anreise hatte und ich damit die Reisekosten gut decken konnte.
Wegen einer Autopanne habe ich leider die Auftaktveranstaltung verpasst, konnte dann aber am Mittwochnachmittag endlich am Kongress teilnehmen. Von Anfang an hat mich die Fülle verschiedener Veranstaltungen, Formate und Themen begeistert. Es war sehr gut möglich, sich ein total individuelles Programm anhand eigener Interessen und Forschungsschwerpunkte zusammen zu stellen, da zu jedem Zeitpunkt einige Veranstaltungen parallel angeboten wurden. Daher waren die einzelnen Kongresstage sehr abwechslungsreich und kurzweilig.
Die gesamte Organisation war herausragend, von der Ausschilderung der einzelnen Gebäude und Räume, über das Versorgungsprogramm mit Heißgetränken und Foodtrucks bis zum digital abrufbaren Programm über die eigens für den Kongress erstellte App. Dadurch habe ich mich zu keinem Zeitpunkt auf dieser großen Veranstaltung verlaufen oder verloren gefühlt, vor allem weil auch überall nettes Personal bei Fragen zur Verfügung stand.
Besonders hervorheben möchte ich die Angebote und das Engagement der „Perspektive Psychosomatik“, welches mir die Vernetzung mit anderen so einfach gemacht hat und darüber hinaus wertvolle Informationen zu Berufsstart und Weiterbildung innerhalb der Psychosomatik geliefert hat. Dank der engagierten Organisatorinnen und Organisatoren wurden verschiedene Programmpunkte angeboten und ein gemeinsames Essen am Donnerstagabend zum Austausch miteinander auf die Beine gestellt.
Ich hatte eine ganz tolle Zeit auf dem diesjährigen Kongress und freue mich bereits auf weitere Teilnahmen in den nächsten Jahren!
Dieses Jahr hatte ich erstmals die Gelegenheit, am Deutschen Kongress für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Berlin teilzunehmen.
Das Motto „Beziehungen in der Krise – Aufbrüche“ hat mich bereits im Vorfeld begeistert und zog sich auf vielschichtige Weise durch die Veranstaltung. Als erstmalige Besucherin des DKPM konnte ich nicht nur wertvolle wissenschaftliche Erkenntnisse, sondern auch neue Perspektiven auf zwischenmenschliche Dynamiken in meinem privaten Alltag, sowie auch in Bezug auf meine Promotionsarbeit zur Somatischen Belastungsstörung gewinnen. Umso dankbarer war ich für die Möglichkeit, meine Forschung in diesem Rahmen präsentieren und wertvolle Anregungen sammeln zu dürfen.
Meine Doktorarbeit ist eng mit meinem späteren Berufswunsch verknüpft: Ich möchte mich als Hausärztin auf dem Land niederlassen und weiß, wie bedeutsam psychosomatische Beschwerden im hausärztlichen Alltag sind. Es ist mir ein wichtiges Anliegen, besser zu verstehen, wie Emotionsregulation bei Patient:innen mit Somatischer Belastungsstörung funktioniert und wie therapeutische Ansätze gezielt verbessert werden können. Der Kongress hat mir neue Impulse für meine Promotion gegeben und mich in meinem Vorhaben weiter bestärkt. Besonders bereichernd war für mich die Erfahrung, wie Wissenschaft und Alltäglichkeit miteinander verschmelzen können – in den Symposiumsdiskussionen oder ungezwungenen Gesprächen am Pommesstand, wenn die Eindrücke der letzten Vorträge diskutiert wurden.
Einen nachhaltigen Eindruck hat der Eröffnungsvortrag von Hartmut Rosa hinterlassen. Er thematisierte das Gefühl eines „rasenden Stillstands“ in einer Welt, die sich immer schneller zu drehen scheint. Gerade die Beziehung zu uns selbst ist ein zentraler Aspekt in der Psychosomatik und sollte weder in der Medizin, noch im persönlichen Leben aus den Augen verloren werden.
Meine Erwartungen an den Kongress wurden nicht nur erfüllt, sondern übertroffen: Die Kombination aus wissenschaftlichen Erkenntnissen, klinischer Praxis und gesellschaftlichen Fragestellungen hat mir wertvolle neue Perspektiven eröffnet. Ich verlasse Berlin mit neuen Ideen, wertvollen Kontakten und der Erkenntnis, dass Wissenschaft und klinische Praxis eine wichtige Beziehung zueinander besitzen, die es ermöglicht, auch in Zeiten der Krisen einen gemeinsamen Mehrwert zu finden.
Als Psychologiestudentin war der Besuch des Deutschen Kongresses für
psychosomatische Medizin und Psychotherapie 2025 für mich eine äußerst
bereichernde Erfahrung, die ich mit großer Dankbarkeit in Erinnerung behalten
werde. Besonders die Vielschichtigkeit des Themas und die interdisziplinäre
Atmosphäre haben mir neue Perspektiven eröffnet.
Ein inspirierender Auftakt: Resonanz in Beziehungen
Der Kongress begann mit einem besonders inspirierenden Vortrag von Hartmut
Rosa zur Resonanz in Beziehungen. Durch seine Perspektive auf psychische und
psychosomatische Störungen sowie die Entwicklung der Gesellschaft, bekam ich
einen eindrucksvollen Überblick. Dieser Vortrag gab mir nicht nur neue
Denkanstöße, sondern weckte auch mein Interesse, mehr über die Verbindung
zwischen zwischenmenschlichen Beziehungen und psychischer Gesundheit zu
erfahren.
Das Kongressthema: Beziehungen als roter Faden
Im Anschluss an die Eingangsveranstaltung ging es für mich in ein Symposium, das
sich mit dem Mikrobiom, Essstörungen und Depressionen beschäftigte. Die offene
Diskussionskultur machte dieses Symposium zu einem der Höhepunkte meines
Kongressbesuchs. Besonders spannend war die neuartige Forschung, die den
Zusammenhang zwischen Darmbakterien und Anorexie untersuchte – ein Thema,
das ich im Rahmen meines Bachelorstudiums bereits behandelt hatte. Der Versuch,
das Mysterium der Darmmikrobiomzusammensetzung zu entschlüsseln und
systematisch zu kategorisieren, war faszinierend und öffnete mir neue Perspektiven
auf die Rolle des Mikrobioms in der psychischen Gesundheit.
Kurzvorträge: Kompakt und inspirierend
Ein weiteres Highlight waren die Kurzvorträge, die während der Mittagspause
stattfanden. Mit nur fünf Minuten pro Vortrag wurde hier eine erfrischende Dynamik
geschaffen, bei der ich gleichzeitig spannendes Wissen aufnehmen und neue
Impulse erhalten konnte.
Beziehung in der Medizin: Überraschende Einblicke
Ein besonders verblüffender Beitrag kam von einer Untersuchung zur Beziehung
zwischen Anästhesist:innen und Müttern während einer Kaiserschnittoperation. Die
Forschung beleuchtete, wie die Gabe von zusätzlicher Medikation während der
Geburt über das Zusammenspiel und die emotionale Verbindung zwischen den
beteiligten Personen beeinflusst wird. Diese Studie verdeutlicht auf eindrucksvolle
Weise, wie wichtig Beziehungen in der Medizin und Psychotherapie sind und wie
sehr sie das Erleben und Wohlbefinden der Beteiligten prägen können.
Kunst als Ergänzung: Die Ausstellung der Kunsthochschule Weißensee
Neben dem fachlichen Programm stellte die Ausstellung der Kunsthochschule
Weißensee eine kreative und passende Ergänzung dar. Die Ausstellung griff das
Kongressthema auf und regte zum Nachdenken an. Es war faszinierend zu sehen,
wie Kunst als Medium die komplexen Themen des Kongresses auf eine ganz andere
Weise erfahrbar machte.
Fazit: Eine bereichernde Erfahrung
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die offene und interdisziplinäre
Atmosphäre des Kongresses die Teilnahme zu einem äußerst wertvollen Ereignis
gemacht hat. Als Studentin konnte ich nicht nur von der Arbeit führender
Forscher:innen profitieren, sondern auch bezogene Beziehungen aufbauen – sei es
durch den Austausch mit anderen Teilnehmenden oder durch das Kennenlernen
neuer Perspektiven und Ansätze.
Der diesjährige Kongress stand unter dem Motto „Beziehungen in der Krise – Aufbrüche!“ – ein Leitthema, das sich in passender Weise auch in meine Forschungsarbeit im Rahmen meiner Promotion einordnen lässt. Besonders im Bereich persistierender somatischer Symptome (PSS) spielen zwischenmenschliche Beziehungen eine entscheidende Rolle, sei es in der Arzt-Patienten-Interaktion oder im sozialen Umfeld der Betroffenen. Dabei beeinflussen kommunikative Missverständnisse, mangelndes Vertrauen oder fehlende soziale Unterstützung nicht nur die Wahrnehmung und den Verlauf der Symptome, sondern auch die Behandlungsbereitschaft und den Therapieerfolg. Gleichzeitig bieten stabile und unterstützende Beziehungen das Potenzial für positive Veränderungen und neue Bewältigungsstrategien. Insgesamt zeigte der Kongress anhand vieler Beiträge, dass zwischenmenschliche Beziehungen eine Schlüsselrolle in der Bewältigung und Behandlung vieler Krankheitsbilder spielen – sowohl als potenzielle Belastung wie beispielsweise adverse Kindheitserfahrungen als auch als Ressource für Aufbrüche und neue Perspektiven.
Erwartung und Vorfreude: Ein interdisziplinärer Austausch
Vor meiner Anreise zum Kongress war meine Erwartungshaltung klar: Ich hoffte auf wertvolle Impulse zur Weiterentwicklung meines Forschungsvorhabens und auf neue Perspektiven hinsichtlich der Rolle von Erfahrungen bei der Persistenz von PSS. Besonders gespannt war ich auf Vorträge zu State of the Art-Erkenntnissen über anhaltende Körperbeschwerden sowie auf Diskussionen über Risikofaktoren und Mechanismen der Persistenz. Ein besonderes Highlight waren die Veranstaltungen zu Schmerz- und funktionellen Störungen. Hier wurde betont, dass Emotionen und Erfahrungen eine zentrale Rolle bei der Persistenz körperlicher Beschwerden spielen. Interessant war auch der Bezug zur Somatischen Belastungsstörung, da viele Menschen mit PSS von dieser Diagnose betroffen sind. Die Diskussionen auf dem Kongress haben mir verdeutlicht, wie wichtig es ist, die Somatische Belastungsstörung in meiner zukünftigen Forschung mitzubetrachten, um ein umfassenderes Bild der zugrunde liegenden Mechanismen zu erhalten.
Der rote Faden: Das biopsychosoziale Modell
Immer wieder wurde auf dem Kongress die Bedeutung des biopsychosozialen Modells hervorgehoben. Die Kombination aus biologischen (z. B. körperliche Aktivierung oder Rauchen), psychologischen (z. B. individuelle Erwartungen) und sozialen Faktoren zeigt, wie komplex die Entstehung und Aufrechterhaltung vieler Krankheitsbilder ist. Dieses integrative Modell bietet wertvolle Ansatzpunkte für die Entwicklung neuer Behandlungsstrategien und bestärkt mich in meinem Ansatz, unterschiedliche Perspektiven in meine Forschung einfließen zu lassen.
Meine Motivation für die Psychosomatik
Mein Interesse an der Psychosomatik entspringt dem Wunsch, Krankheitsbilder nicht isoliert, sondern im Zusammenspiel von Körper und Psyche zu verstehen. Besonders das biopsychosoziale Modell fasziniert mich, da es den Menschen ganzheitlich als Teil eines komplexen Systems betrachtet – eingebettet in biologische, psychische und soziale Zusammenhänge. Diese Perspektive ermöglicht es, nicht nur Symptome zu behandeln, sondern auch deren Entstehung und Aufrechterhaltung im Kontext individueller Lebensumstände zu begreifen.
Die Verbindung von Forschung und Praxis spielt dabei eine zentrale Rolle für mich: Wissenschaftliche Erkenntnisse helfen, die Versorgungsstrukturen zu optimieren, während die klinische Arbeit zeigt, wie essenziell es ist, individuelle Lebensrealitäten in die Behandlung einzubeziehen. Der Austausch auf dem Kongress hat meine Überzeugung weiter gestärkt, dass interdisziplinäre Zusammenarbeit und eine verstärkte Einbindung der Betroffenenperspektive entscheidend sind, um die Versorgung diverser Betroffenen zu verbessern.
Mein Beitrag zum Kongress
Besonders gefreut habe ich mich darüber, dass ich mein eigenes Projekt im Rahmen eines Mini-Talks und eines Posters präsentieren durfte. Unter dem Titel „Die Rolle von Erfahrungen bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von PSS: ein narratives Review“ konnte ich meine bisherigen Erkenntnisse zu diesem Thema vorstellen und wertvolle Rückmeldungen aus der Fachgemeinschaft erhalten, welche zweifellos in meine zukünftigen Projekte im Rahmen meiner Promotion einfließen und meine Perspektive auf das Thema weiter schärfen.
Fazit: Neue Impulse und Aufbrüche
Der Kongress hat mir nicht nur neue wissenschaftliche Erkenntnisse vermittelt, sondern auch meine Motivation für die weitere Forschung gestärkt. Besonders die neuen Erkenntnisse über Risikofaktoren, Mechanismen der Persistenz und die Rolle der Somatischen Belastungsstörung haben mir wertvolle Impulse für mein eigenes Projekt gegeben. Ich freue mich darauf, diese Erkenntnisse in meine Arbeit einfließen zu lassen und ziele darauf ab, einen Beitrag zum besseren Verständnis der Entstehung und Aufrechterhaltung sowie zur Verbesserung der Versorgung von Betroffenen von PSS zu leisten. Gleichzeitig bin ich schon gespannt auf den nächsten Kongress und die weiteren Entwicklungen in diesem und weiteren spannenden Forschungsfeldern.
Louisa Gund, Universitätsklinikum Heidelberg
Das Thema des diesjährigen Kongresses „Beziehungen in der Krise – Aufbrüche“ könnte in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche und zunehmender Entfremdung kaum aktueller sein. Vom 12. bis zum 14. März 2025 versammelten sich rund 1000 Fachleute der Psychosomatischen Medizin und Psychotherapie, um sich intensiv mit den Herausforderungen der heutigen Zeit auseinanderzusetzen. Drei Tage lang wurde diskutiert, wie Krisen entstehen, wie sie überwunden werden können und welche Rolle Vertrauen und soziale Interaktion in diesem Prozess spielen.
Als Studentin im 10. Fachsemester Humanmedizin an der Justus-Liebig-Universität Gießen mit dem Ziel, eine Facharztausbildung in Psychosomatischer Medizin und Psychotherapie zu absolvieren, hatte ich die Gelegenheit, durch ein Stipendium der Perspektive Psychosomatik an diesem Kongress teilzunehmen. Dies war für mich nicht nur eine wertvolle Möglichkeit zur Vernetzung mit anderen Studierenden und zukünftigen Kolleginnen und Kollegen, sondern auch eine Quelle wissenschaftlicher und praktischer Impulse.
Ein besonderer Fokus lag auf den neuesten Forschungsergebnissen, die ein besseres Verständnis der komplexen Wechselwirkungen zwischen Körper und Psyche ermöglichten. Besonders prägend waren die Vorträge zum Thema epistemisches Vertrauen und Resonanz. Sie zeigten auf eindrucksvolle Weise, wie zwischenmenschliche Interaktion nicht nur für therapeutische Prozesse von Bedeutung ist, sondern auch für die Weiterentwicklung einer Gesellschaft, die zunehmend von Meinungsdifferenzen und sozialen Spannungen geprägt ist, an Gewicht gewinnt.
Die Teilnahme am Symposium hat meine Überzeugung gestärkt, dass die Psychosomatische Medizin der Fachbereich ist, in dem ich arbeiten möchte. Die Vielseitigkeit des Fachs, das interdisziplinäre Arbeiten und der Fokus auf die körperlich – seelisch – sozialen Wechselwirkungen faszinieren mich. Ein Beispiel hierfür war das Satellitensymposium der DGN zum Thema „Anfallsleiden als paradigmatische Krankheiten der psychosomatischen Neurologie“, bei dem der Mehrwert für die interdisziplinäre Behandlung für den Therapieerfolg herausgearbeitet wurde.
Die Tagung war nicht nur eine Quelle von neuen wissenschaftlichen Impulsen, sondern auch eine inspirierende Gelegenheit, wertvolle Kontakte zu knüpfen und berufliche Perspektiven zu reflektieren. Der offene Dialog zwischen Studierenden, erfahrenen Kolleginnen und Kollegen sowie Expert*innen aus weiteren unterschiedlichen Disziplinen zeigte, wie lebendig und zukunftsorientiert die Psychosomatische Medizin ist.
Die hervorragende Organisation des Kongresses und die Unterstützung durch das Stipendium ermöglichten mir, bereits als Studentin tiefer in das Fachgebiet einzutauchen und mich mit führenden Expert*innen auszutauschen. Diese Erfahrungen haben meine fachliche Orientierung weiter gestärkt und mein Interesse an der Psychosomatischen Medizin vertieft.
Mein Dank gilt den Veranstalter*innen und allen Beteiligten, die zum Gelingen des Kongresses beigetragen haben. De Vergabe von Kongressstipendien trägt dazu bei, Studierende für die Psychosomatische Medizin zu gewinnen und ihnen wertvolle Impulse für ihre berufliche Entwicklung zu geben.
Meine Erwartungen
Beim Durchstöbern des Kongressprogramms war ich gespannt, wie das Motto „Beziehungen in der Krise- Aufbrüche!“ umgesetzt werden könnte. In der Eröffnung wurde die Doppeldeutigkeit des Wortes Aufbruch in diesem Kontext erwähnt: gemeinsam aufzubrechen und Dinge aufzubrechen. Ich bin von Wien nach Berlin aufgebrochen um meine Ängste aufzubrechen. Gleich zu Beginn des Kongresses habe ich eine schöne Beziehungserfahrung in einem sehr netten Austausch mit einer anderen Psychologiestudentin erlebt, was für mich das Motto spürbar gemacht hat.
Erwartet habe ich, mir einen Einblick in die aktuelle Forschung und Praxis zu bekommen und mir ein Bild von Bereichen zu machen, die ich eventuell nach meinem Abschluss weiter vertiefen möchte.
Meine Interessen
Meine besonderen Interessen liegen einerseits im Krankheitsbild der ADHS im Erwachsenenalter, weshalb ich mich gefreut hatte einen State of the Art-Beitrag zu diesem Thema im Programm zu entdecken. Dieses Interesse hat Gründe persönlicher Natur und gleichzeitig ist es unumgänglich sich als Psychologiestudentin zurzeit nicht mit dieser Thematik auseinanderzusetzen bei der großen medialen Aufmerksamkeit, die dieses Krankheitsbild gerade erfährt.
Leider konnte ich diesem Beitrag jedoch nicht beiwohnen, da ich zur gleichen Zeit Ergebnisse aus meiner Masterarbeit zu ChatGPT in der psychosozialen Beratung in einem Symposium vorgestellt habe. Die Integration von KI in die psychische Gesundheitsversorgung stellt ein ebenfalls hochaktuelles und spannendes Interessensgebiet für mich dar.
Meine Highlights
Bei der Carus Lecture von Prof. Dr. Hartmut Rosa zu „Bezogenen und beziehungslosen Beziehungen“ war ich überrascht, wie mitreißend Vorlesungen gestaltet werden können, so dass meine Neugier geweckt wurde als angehende Psychologin auch die soziologische Sichtweise mehr zu integrieren. Ein weiteres Highlight war für mich der Abendvortrag von Dr. Johanna L. Degen zu „Intimität und Beziehungen im digitalen Zeitalter“. Ich war beeindruckt von der Fähigkeit der beiden Vortragenden komplexe wissenschaftliche Thematiken verständlich, bereichernd und unglaublich humorvoll zu präsentieren.
Mein Fazit
Für mich persönlich ging es bei diesem Kongress nicht primär darum zu networken, denn wenn ich ehrlich bin, ist das eine sehr stressige Angelegenheit für mich, der ich normalerweise aus dem Weg gehe. Solch ein aufregendes Erlebnis kann sehr überfordernd sein, wenn man schnell reizüberflutet von den vielen Eindrücken und sozialen Interaktionen ist. Mir ging es vor allem darum eine positive Beziehung zu mir selbst zu erleben, indem ich aus meiner Komfortzone heraustrete und Lebenserfahrung sammle. So habe ich sogar lernen können, das sich bereichernde und stressfreie soziale Interaktionen wie von selbst ergeben können. Ich nehme viele wertvolle Erfahrungen und Selbstvertrauen aus diesen Tagen mit und bin sehr froh, dass ich dort war!
Meine Begeisterung für das Fach Psychosomatische Medizin und Psychotherapie begann bereits mit der ersten Psychosomatik-Vorlesung im 6. Semester und begleitet mich seitdem durch mein Medizinstudium. Das Zusammenspiel von psychischen und somatischen Faktoren macht das Fach für mich unfassbar spannend und im klinischen Alltag wird mir immer wieder bewusst, wie wichtig diese ganzheitliche Betrachtung unserer Patientinnen und Patienten ist. Darüber hinaus konnte ich durch meine Dissertation im Bereich „VR-Expo“ einen eigenen Beitrag zur psychosomatischen Forschung leisten und freue mich umso mehr, diesen im Rahmen des DKPM 2025 vorstellen zu dürfen.
„Beziehungen in der Krise – Aufbrüche“ ein sehr aktuelles Thema, das immer im Wandel ist und unsere Gesellschaft ständig vor neue Herausforderungen stellt, zugleich aber auch neue Chancen eröffnet. Das Thema erinnert mich sehr an den Beginn meines Studiums während der Coronapandemie – statt sich gemeinsam durch Physikprotokolle zu kämpfen, sah ich meine Kommilitonen höchstens im Videochat und auch das nur, wenn die Internetverbindung es zuließ und die Dozenten es schafften, uns zu motivieren, die Kameras anzuschalten. Glücklicherweise kann ich sagen, dass diese Krise überwunden ist und ich während meines Studiums viele Freundschaften geschlossen habe. Das Thema Digitalisierung bleibt jedoch spannend und hat großen Einfluss auf unsere Beziehungen. Nicht nur der Vortrag von Frau Dr. Degen, in dem sie mit viel Humor über den digitalen Wandel im Dating- und Beziehungsleben berichtete, ist mir in Erinnerung geblieben, sondern auch die vielen Forschungsprojekte zur digitalen Ergänzung des Behandlungsalltags. Es wurden Apps vorgestellt, die Herausforderungen der KI-gestützten Sprachanalyse geteilt und über digitale Gesundheitsanwendungen berichtet. Auch wenn noch technische und rechtliche Hürden im Weg stehen, freue ich mich bereits auf die Zukunft voller ergänzender digitaler Möglichkeiten.
Den Schritt zu wagen, sich im nächsten Jahr für den DGPM/DKPM anzumelden, kann ich allen Studierenden nur empfehlen. Die Teilnahme ist nicht nur inhaltlich eine Bereicherung, sondern bietet auch die Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen und Menschen kennenzulernen, die genauso begeistert von der Psychosomatik sind wie man selbst.
Vielen Dank an die Perspektive Psychosomatik!
Laura Wolf, Medizinstudentin aus Tübingen
Dank dem Stipendiat*innen Programm der Perspektive Psychosomatik konnte auch ich den diesjährigen Kongress miterleben und mich von vielen Vorträgen und Gesprächen inspirieren lassen. Ich könnte an dieser Stelle viele tolle Redner*innen und für mich nachhaltig spannenden Themen nennen, beispielswiese die Vortragsreihe zu Cancer related Fatigue als gleichzeitiges Thema meiner Promotionsarbeit, die Psychodermatologie in all ihren Facetten, der Abendvortrag von J.L. Degen zur Intimität und Beziehung im digitalen Zeitalter oder die Symposien zur Jugend, ihren unterschiedlichen Werten, Weltanschauungen, Sorgen und Zukunftsfragen (H. Möller Slawinski) sowie einem neuen Konzept der Schön Klinik Rosenkeck mit dem Titel „Wo bin ich und wo will ich hin?“ (C.Göhre). Gerade letztere waren für mich mit dem kürzlich abgeschlossenen Medizinstudium spannend. Jedoch möchte ich mich in diesem kurzen Text auf Herr Rosas Gedankengänge im Rahmen des Eröffnungsvortrages fokussieren, da sie mich mit am meisten fasziniert haben und sie daher in Kürze wiedergeben:
Die großen Themen unserer heutigen Leistungsgesellschaft, welche uns einen stetigen Fortschritt abverlangt und häufig negative Zukunftsaussichten aufzeichnet, führen immer wieder zur Entfremdung und beziehungslose Beziehungen. Mit dem Gefühl das Gegenüber nicht mehr erreichen zu können, sinkt für viele das Interesse an den Mitmenschen und gleichzeitig gehen Selbstwirksamkeitserwartung und Affizierung, also die Möglichkeit als Subjekt berührt, bewegt und sich verbunden zu fühlen, verloren. So werden gerade in diesen krisenhaften Zeiten bezogene Beziehungen und ein lebendiges in Resonanztreten immer wichtiger. Das Gelingen von Beziehung als das Treffen in der Mitte zwischen zwei Menschen ist für uns alle immer wieder eine Herausforderung. Bei gefühlt dauerhaftem Zeitmangel und vielen distanzierten Orten wird dies zusätzlich erschwert. Bei diesen Vorstellungen sind laut Rosa das Bestehen von Offenheit und Antwortfähigkeit gegenüber der Welt bei einem gleichzeitig in sich ausreichend geschlossenem Körper für eine psychische Gesundheit notwendig. Menschen in Krisen dabei zu helfen diese Balance neu zu finden und halten zu können ist sicherlich eine der vielen Aufgaben der Psychosomatik, aber auch für uns alle als einzelnen von Bedeutung. Daher wünsche ich uns allen ausreichend Offenheit und die notwendige Geschlossenheit für die anstehenden Zeiten und nochmals vielen Dank für den tollen Kongress!
Dieses Jahr hatte ich zum zweiten Mal die Gelegenheit, als Stipendiatin am Deutschen Kongress für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Berlin teilzunehmen. Mit vielen neuen Impulsen und Inspirationen bin ich zurückgekehrt und möchte meine Erfahrungen teilen.
Das Bewerbungsverfahren
Einige Monate vor dem Kongress bewarb ich mich mit einem Motivationsschreiben und einem Lebenslauf für das Reisekostenstipendium. Als die Zusage kam, war ich überglücklich – das Stipendium bedeutet eine erhebliche finanzielle Entlastung, insbesondere für Teilnehmende, die nicht in Berlin wohnen.
Der Kongress – Eindrücke und Highlights
Bereits im Vorfeld hatte ich mir das Programm angesehen und war – wie schon im letzten Jahr – beeindruckt von der Vielfalt der Themen. Besonders begeistert hat mich der Abendvortrag von Dr. Degen zum Thema „Intimität und Beziehungen im digitalen Zeitalter“. Er beleuchtete aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen auf eine Weise, die unmittelbar an den Alltag anknüpft.
Ein weiteres persönliches Highlight war die Möglichkeit, meine Promotionsarbeit im Format „Mini Talk“ zu präsentieren. Der anschließende Austausch mit anderen Wissenschaftler:innen und Fachkolleg:innen war unglaublich bereichernd.
Was ich mitnehme
Die zahlreichen Vorträge und Diskussionen haben mir neue Denkanstöße gegeben und meinen Blick auf das Fachgebiet weiter geschärft. Der Kongress hat mir erneut gezeigt, wie facettenreich die Psychosomatik ist und wie wichtig der interdisziplinäre Austausch bleibt.
Ein herzliches Dankeschön an die Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM) sowie das Deutsche Kollegium für Psychosomatische Medizin (DKPM) für die großzügige Förderung und die Möglichkeit, an diesem inspirierenden Event teilzunehmen.
Vanessa Nguyen (cand. med. aus Essen)
„Beziehungen in der Krise – Aufbrüche!“ Welches Motto könnte relevanter für meine Generation der westlichen Welt sein? In meinem Alter (um die 30) waren die zentralen Themen noch vor einigen Jahren Familiengründung, Hausbau, sich insgesamt ein sicheres, stabiles Zuhause zu schaffen. In einem Zeitalter, in dem selbst biologische Limitationen bezüglich Lebensplanung aufgehoben werden, die Welt mehr und mehr zu einem Dorf wird, die Monogamie längst nicht mehr die einzige gesellschaftlich anerkannte Lebensform ist, die persönliche Entwicklung im Zentrum vieler Lebensentscheidungen steht, wird die Bewältigung von Beziehungsabbrüchen und erneut bereit sein mehr und mehr zur notwendigen Fähigkeit, um weiter gesund und glücklich durch das Leben zu gehen.
Beim diesjährigen Kongress wurde der Begriff „Beziehung“ soziologisch und künstlerisch in der Ausstellung „50 Shades of red“ in seiner Vielschichtigkeit ausgearbeitet. Wir alle haben Beziehungen auf verschieden Ebenen: zu uns selbst, zur sozialen Umwelt, zur materiellen Welt, sowie zur Welt als Ganzes. Brüche auf allen Ebenen können bis zur Entstehung psychosomatischer Krankheiten wie der Anorexia nervosa führen. Sind wir in unseren Beziehungen bezogen, erfahren wir Resonanz oder ist sie doch eher beziehungslos, fühlen wir uns entfremdet? Auf diese Weise über Beziehungen in Austausch zu gehen, fand ich persönlich vor dem Hintergrund meiner eigenen Beziehungserfahrungen sehr bereichernd und wird mir hoffentlich auch zukünftig bei meiner Arbeit als Ärztin mehr Verständnis verschiedener PatientInnen gegenüber ermöglichen, egal für welchen Fachbereich ich mich letztendlich entscheide.
Auf aktuelle Phänomene wie die Auswirkungen von Dating-Apps, künstlicher Intelligenz und die Verbreitung von Fake-News wurde eingegangen, alles eingebettet in grundsätzlich psychosomatisch relevante Themen wie Bindung und Trauma, epigenetische Auswirkungen von Stress auf Resilienz und viele mehr. Sich über Konsequenzen der aktuellen Neuerungen klar zu werden, empfand ich im Hinblick auf persönliche Lebensentscheidungen sehr hilfreich.
Für mich war es sehr motivierend mitzuerleben, wie viele Menschen gemeinsam daran arbeiten, den aktuellen Kenntnisstand voranzutreiben. Ein Symposium, das sich mit der Therapiemethode meiner Doktorarbeit beschäftigte, rundete für mich den diesjährigen Kongress ab.
Ich bin sehr dankbar, die Möglichkeit erhalten zu haben, mehr mit der Psychosomatik und auch der Forschung in Kontakt zu treten und denke, dass dieser Kongress für alle Studierende mit tieferem Interesse an der Entstehung verschiedener Krankheitsbilder ein Zugewinn ist.
Leandra Haas – Medizinische Doktorandin
„Sie haben ein Kongressstipendium erhalten“, mit diesen Worten der offiziellen E-Mail fing meine Aufregung der Reise zum Deutschen Kongress für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie 2025 gegenüber an zu steigen. Jetzt war es sicher, dass ich nach Berlin fahre und den bereits seit ein paar Wochen geplanten Vortrag über meine psychosomatische Doktorarbeit selbst halten werde. Zur Aufregung mischte sich die Vorfreude auf meine erste Kongressteilnahme, das Kennenlernen vieler professioneller Personen, spannende Forschungsthemen, ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm und viele Informationen über den Fachbereich. Ehe ich mich versah, saß ich mit meiner Forschungsgruppe im Zug nach Berlin.
Vor Ort konnte ich mich teilweise nur schwer zwischen den spannenden Themen der Symposien entscheiden. Am ersten Tag blieb mir vor allem der sehr mitreisende Vortrag zum Thema „interpersonelle Beziehungen“ im Kopf. Dieser bot einen guten Einstieg in das Kongress-Motto „Beziehungen in der Krise – Aufbrüche“. Weiter ging es für mich auf Grund meines Interesses an den Krankheitsbildern der Essstörungen mit Symposien zu den aktuellen Forschungsständen in diesem Bereich. Eine gute Möglichkeit in Kürze viele Denkanstöße zu den Forschungen im Bereich der somatoformen Störungen zu bekommen, boten mir die Mini-Talks im Anschluss. Zum Abschluss des Kongress konnte ich bei der Infoveranstaltung der Perspektive Psychosomatik noch alle meine Fragen zum Thema Facharztausbildung und Weiterbildungsmöglichkeiten stellen und mich mit Medizinstudent:innen anderer Universitäten austauschen.
Nach drei aufregenden Tagen saß ich im Zug zurück in Richtung Süden und musste mich erst einmal sammeln. Hierzu schrieb ich alle meine Eindrücke und auch meine persönlichen Möglichkeiten mich im Fachbereich der Psychosomatik und Psychotherapie entwickeln zu können auf. Diese Notizen zeigen mir wie wertvoll für mich die Teilnahme am diesjährigen Kongress für psychosomatische Medizin und Psychotherapie war. Meine Erwartungen wurden in allen Bereichen übertroffen und ich freue mich sehr so viele sympathische Menschen aus dem Fachbereich kennengelernt zu haben.
Ich möchte mich an dieser Stelle für das Stipendium und die damit verbundene Kongressteilnahme bedanken.
Bis hoffentlich zum nächsten Kongress 2026,
Anja Lepper
Der diesjährige Kongress bot wie immer eine inspirierende Plattform für den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis. Ich persönlich finde, dass der DKPM immer wieder zeigt, wie wichtig diese Schnittstelle ist. Der DKPM greift aktuelle Themen der Gesellschaft nicht nur auf, sondern beleuchtet sie aus verschiedenen Perspektiven. Was auch sehr inspirierend im Eröffnungsvortrag dargestellt wurde.
Der Kongress startete für mich mit dem Gründungstreffen unsere AG Sport- und Bewegungstherapie in der Psychosomatik. Hier zeigte sich sehr deutlich, dass der DKPM Chancen bietet, diese Schnittstelle gemeinsam zu gestalten und verschiedene Perspektiven zusammenzubringen. In unserem AG Treffen waren viele verschiedene Fachdisziplinen vertreten, was zu einem angeregten Diskurs, neuen Ideen und konkreten Zielen führte.
Weiter konnte ich – ganz nach dem Motto des Eröffnungsvortrags – durch einen Mini-Talk Impulse setzen. Mein Mini-Talk wurde thematisch sehr gut eingeordnet, sodass trotz des kurzen Slots spannende Rückfragen gestellt wurden und wir auch hier in einen angeregten Austausch kommen konnten. Besonders erfreulich war, dass die Mini-Talks den ePostern zusätzliche Sichtbarkeit verliehen, da ich persönlich den Eindruck hatte, dass die dazugehörigen ePosterbeiträge im Kongressgeschehen leider etwas untergingen.
Ein weiteres persönliches Highlight war der zur AG-Gründung passende State of the Art-Vortrag zur Sport- und Bewegungstherapie. Es zeigte sich auch hier eindrucksvoll, wie sich meine Fachdisziplin stetig weiterentwickelt und an Bedeutung gewinnt. Was mich darin ermutigt, dass gute Forschung auch aus kleineren Fachdisziplinen Anerkennung finden kann.
Neben den Vorträgen und Diskussionen war es in diesem Jahr vor allem das Netzwerken und das Setzen von Impulsen, das diesen Kongress für mich so wertvoll gemacht hat. Der direkte Austausch, das Knüpfen neuer Kontakte und das Entwickeln gemeinsamer Perspektiven zeigen, wie lebendig und dynamisch Forschung sein kann. Der Kongress macht mir Mut, als junge Wissenschaftlerin Perspektiven verändern und mitgestalten zu können. Er macht Mut, dass Forschung in der Praxis ankommt. Er macht Mut, das Impulse zu etwas großem Wachsen können. Dies motiviert mich ungemein für meine Arbeit und ich freue mich bereits jetzt auf den DGPM/DKPM 2026.
Vielen Dank an die Organisator:innen und alle, die es ermöglicht haben, dass der Kongress stattfinden konnte. Vielen Dank auch für die Möglichkeit, als Nachwuchswissenschaftlerin unterstützt zu werden und vielen Dank an alle, die mich durch ihren Austausch und ihre Gedanken motiviert und inspiriert haben.
Sabrina von Au, Promovendin der deutschen Sporthochschule Köln
Schon der Auftakt mit einem berührenden und begeisternden Vortrag von Hartmut Rosa über die Suche nach Resonanz in der heutigen Zeit und ihre Parallelen zu Gesundheit und Krankheit hat mich unmittelbar in den Bann dieses Kongresses gezogen. Die Mischung aus Neugier und Wissenslust begleitete mich von diesem Moment an durch die gesamte Veranstaltung.
Es gab unzählige Möglichkeiten, neue Perspektiven einzunehmen und wertvolle Impulse zum Nachdenken und Nachspüren mitzunehmen. Schon am ersten Abend bewegte mich der Vortrag von J. Degen über „Intimität und Beziehungen im digitalen Zeitalter“ tief. Besonders beeindruckend fand ich, wie viele Querschnittsthemen und integrative Blickwinkel auf die bio-psycho-soziale Situation des Individuums in der Gesellschaft ihren Raum fanden.
Die Vorträge, die ich in den drei Tagen besuchen durfte, waren inhaltlich tiefgehend und eröffneten mir neue Sichtweisen auf das Zusammenspiel von Körper und Psyche. Neben den fachlichen Impulsen war der Austausch mit anderen Studierenden und jungen Mediziner:innen ein weiteres großes Highlight – insbesondere durch die Initiative „Perspektive Psychosomatik“. Die Möglichkeit, schnell Anschluss zu finden und sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen, hat mir gezeigt, dass ich mit meiner Begeisterung für dieses Fachgebiet nicht allein bin. Diese Erfahrung war für mich sehr bereichernd und hat mich in meiner Entscheidung bestärkt, nach dem Studium den Weg in die Facharztrichtung Psychosomatische Medizin und Psychotherapie einzuschlagen.
Ich bin äußerst dankbar für diese Chance und all die wertvollen Impulse, die ich von diesem Kongress mitnehmen durfte.
Ein herzliches Dankeschön an die Organisator:innen und Förderer, die es Studierenden ermöglichen, an solch inspirierenden Veranstaltungen teilzunehmen!
Als runden Abschluss für mein PJ-Wahltertial in der Psychosomatik der LVR-Klinik Düsseldorf und somit auch für das Ende meines Studiums hatte ich das Glück, am Deutschen Kongress für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Berlin teilnehmen zu dürfen. Ermöglicht wurde das Ganze nur durch das Stipendium der Perspektive Psychosomatik, welches mir nicht nur die Teilnahme am Kongress selbst, sondern auch einen finanziellen Zuschuss zu den Reisekosten gewährleistete – als Studentin wäre das ohne Stipendium wohl kaum zu stemmen gewesen!
Begleitet wurde ich von zwei Freundinnen, die ich vor zwei Jahren an der LVR-Klinik Düsseldorf kennengelernt habe – ich war dort im Rahmen einer Famulatur, die beiden bereits im PJ-Wahltertial. Im vergangenen Jahr arbeiteten sie beide als Ärztinnen in der Somatik und stehen nun kurz vor dem Einstieg in die Psychosomatik. Gemeinsam durch den Kongress zu gehen, war fachlich wie persönlich unglaublich bereichernd: Wir haben uns über die Inhalte der Symposien intensiv ausgetauscht, neue Perspektiven diskutiert und die Kongresstage immer wieder mit Gesprächen im Hotel oder unterwegs verlängert. Passend zum Thema des Kongresses wurde hier also durch eben diesen unsere freundschaftliche (und bald auch berufliche) Beziehung wirklich gestärkt.
Besonders in Erinnerung bleibt mir das Kongressfest – nach einem vollen Tag mit Vorträgen und wirklich viel Input war es wunderbar, mit Kolleg:innen in entspannter Atmosphäre ins Gespräch zu kommen, zu tanzen und das Miteinander zu genießen. Schade, dass der DJ uns um 1 Uhr alle von der Tanzfläche gekehrt hat 😉 Der Austausch ging aber am nächsten Tag weiter – nicht nur auf dem Kongressgelände, sondern auch auf der langen Zugfahrt zurück nach Düsseldorf. Zwischen Kaffeebechern und vorbeirauschender Landschaft haben wir die Themen des Kongresses Revue passieren lassen, diskutiert und nachgespürt.
Ein kleines Highlight für uns alle war der Bücherstand vor Ort – jede von uns hat sich dort ein paar Schätze ausgesucht, die uns auch über den Kongress hinaus begleiten werden. Bereits im Zug haben wir begonnen, zu lesen, zu markieren und zu empfehlen. Aus dieser Stimmung heraus entstand die Idee, einen kleinen Bücherclub zu gründen – um auch nach dem Kongress im Austausch zu bleiben, fachlich wie menschlich. Denn das ist es, was mich an der Psychosomatik so begeistert: Sie verbindet das Berufliche mit dem Persönlichen, das Fachliche mit dem Gesellschaftlichen, das Denken mit dem Fühlen.
Ich bin sehr dankbar, dass ich diese intensive und inspirierende Zeit erleben durfte – der Kongress hat nicht nur mein fachliches Interesse an der Psychosomatik vertieft, sondern auch meine Überzeugung gestärkt, dass dieser Bereich der Medizin der richtige für mich ist. Danke an die Perspektive Psychosomatik für die Möglichkeit, dabei zu sein – und für die Impulse, die weit über das Kongresswochenende hinaus nachwirken.
Sich stapelnde To-do-Listen, näher rückende Deadlines, leere Kaffeekapselschachteln – trotz des typischen, turbulenten PhD-Alltags freute ich mich sehr auf die drei Tage „Auszeit“ in Berlin im Rahmen des DGPM/DKPM-Kongresses. Eine Auszeit deshalb, weil diese Tage einen aus dem hamsterradartigen Forschungsalltag herausziehen – und gleichzeitig Raum bieten, über das eigene Projekt hinaus andere Forschungsfelder zu entdecken. Schon die fast zehnstündige Zugfahrt aus der Schweiz fühlte sich wie ein kleiner Urlaub an.
Es war mein zweiter Besuch beim DGPM/DKPM. Bereits im Vorjahr durfte ich hier meinen ersten Kongress erleben – ein echtes Highlight. Vieles war mir also vertraut: der Henry-Ford-Bau mit seinen warmen Naturtönen, bekannte Gesichter aus dem Vorjahr und Projekte, von denen ich erste Ideen gehört hatte und die nun Form angenommen haben. Genau deshalb scheint mir der Titel dieses Beitrags Homecoming als stimmig – es fühlte sich tatsächlich ein wenig wie Heimkommen an.
Besonders freute ich mich auf das Wiedersehen mit den anderen jungen Forschenden, Psycholog:innen und Ärzt:innen aus dem Qualifizierungsprogramm (QP) des DKPM. Das Programm endete zwar erst im Januar 2025, aber es war schön, alle wiederzusehen – fast schon ein leises emotionales Wiedersehen. Nicht lange her, aber doch genug Zeit vergangen, um sich wieder richtig zu freuen.
Ein persönliches Highlight war meine eigene Moderation beim Panel „Hard to Reach Patients – Psychosomatik für alle?“, aufgegleist durch die Early Career Researcher des QP. Wir hatten uns im Vorfeld gut vorbereitet – und passend zum Kongressmotto gliederte sich das Thema wunderbar ein: Es ging um schwierige Versorgungslagen und eben auch um brüchige Allianzen. Die Diskussion war stimulierend – Wundermittel sind besonders in diesem Kontext schwierig zu finden, aber dafür viele Impulse gesammelt. Was mir besonders im Gedächtnis blieb: Mehr Kreativität im Umgang mit schwer erreichbaren Patient:innen, auch jenseits von Standards und Routinen.
Da ich bereits im Vorjahr moderieren durfte, wollte ich diesmal eine Schippe drauflegen. Diesmal teilte ich mir die Moderation mit einem Kollegen aus dem QP. Die Herausforderungen schnell zusammengefasst: Wir mussten flexibel bleiben, improvisieren, unsere vorbereiteten Checkpoints im Blick behalten – und gleichzeitig auf die Antworten der Gäste spontan eingehen. Niemand wusste im Voraus, wie die Diskussion verlaufen würde – oder dass sich die Gäste untereinander so lebhaft austauschen würden. Hie und da mussten wir gezielt mit pointierten Fragen „Feuer legen“, damit es «spritzig» bleibt. Über allem schwebte die tickende Uhr wie ein Damoklesschwert. Umso schöner dann das Gefühl, wenn es gelang, verschiedene Perspektiven produktiv zu verknüpfen.
Aufgesogen wie ein Schwamm habe ich auch den Abendvortrag von Dr. Johanna Degen zum Thema „Intimität und Beziehungen im digitalen Zeitalter“. Inhaltlich wie auch in der Vortragsweise erfrischend und pointiert – ein gelungener Überblick über intime Beziehungen und ihre (subtilen) digitalen Transformationen. Die Frage, wie „echte“ Beziehung inmitten digitaler Kommunikation ihren Platz behalten kann, beschäftigte mich auch noch lange nach dem Vortrag.
Und dann war da noch eine sehr besondere, völlig ungeplante Aufgabe: Während unsere Chefin einen Vortrag hielt, durfte ich spontan Babysitter mit meinen zwei Arbeitskolleginnen mimen. Sicherlich kein Punkt auf meiner Kongress-Bucket-List – aber eine wunderschöne, einprägsame Erfahrung. Für einen kurzen Moment konnte ich erahnen, wie sich Elternschaft vielleicht anfühlt.
Ich nehme viel mit von diesem Kongress: Wissen, Begegnungen – und vielleicht ein wenig persönliches Wachstum. Ein grosses Dankeschön an dieser Stelle für das Stipendium, das mir diesen bereichernden Aufenthalt am DGPM/DKPM ermöglicht hat!